ExpertInnen diskutieren über Gamification auf der TECHTIDE 2020

Die Panel-Bühne bei der TECHTIDE 2020.
Die Panel-Bühne bei der TECHTIDE 2020.

Im Rahmen der diesjährigen Online-Variante der TECHTIDE bekam das APITs Lab die Möglichkeit, gemeinsam mit Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft und der gemeinnützigen Arbeit über das Thema Gamification zu diskutieren. Auf der Bühne der TECHTIDE begrüßte Anna Weisenberger, Projektleiterin des APITs Lab, die beiden APITs Lab ExpertInnen Melanie Beisswenger und Martin Schwiezer sowie Claudia Ghouri, Geschäftsführerin der Einfach Genial gemeinnützige GmbH und Johannes Bahlsen von der Körber Supply Chain. Mehr als 1200 registrierte TeilnehmerInnen nahmen online an der Digitalkonferenz des Landes Niedersachsen am 2. und 3. Dezember 2020 teil.

 

Für die "Mars Mission" konnten große Unternehmen wie Böhm, Kind und Rossmann gewonnen werden.
Für die "Mars Mission" konnten große Unternehmen wie Böhm, Kind und Rossmann gewonnen werden.

Zur Beginn sprach Moderatorin Anna Weisenberger die Vorzüge der Gamification an, die im folgenden Talk behandelt werden sollten. Daraufhin bekam jeder der TeilnehmerInnen die Chance, Beispiele ihrer täglichen Arbeit mit Gamifizierung vorzustellen. Claudia Ghouri bringt mit ihrem Unternehmen jungen Menschen verschiedene Jobs für ihre Zukunft näher. Früher wurde in der Berufsorientierung für Schüler vor allem haptisch gearbeitet, doch seit einigen Jahren ist der Verein auf ein Serious Game namens „Mars Mission“ umgestiegen. Hier können die SpielerInnen verschiedene Berufe und die verbundenen Aufgaben spielerisch kennenlernen. „Ein junger Mensch muss Arbeit sehen und fühlen, um sie besser zu verstehen“, sagte Ghouri. Um das Serious Game umzusetzen, baute das Unternehmen eine eigene Gameentwickler-Abteilung auf, welche das Produkt in enger Absprache mit den kooperierenden Firmen stets weiterentwickelt. Für die „Mars Mission“ konnte Einfach Genial dabei bereits große Firmen wie Rossmann oder Kind gewinnen.

Gamification als Zukunftslösung

Martin Schwiezer ist Geschäftsführer der Hannoveraner Firma Nord XR. Mit seiner Firma beschäftigt er sich seit einigen Jahren mit spielerischen Ansätzen des Lernens und der Produktpräsentation. Durch Gamification können Meta-Ebenen auf verschiedenen Leveln eingefügt werden, weg von der reinen Wissensvermittlung, hin zu einem attraktiveren Lernerlebnis. „Was wir spielen, bleibt besser im Kopf“, so Schwiezer.

Melanie Beisswenger ist Professorin für Gamedesign an der Ostfalia University. Im TECHTIDE-Panel präsentierte sie aktuelle Projekte von Studierenden, denn auch an den Universitäten ist die spielerische Ergänzung von Lernprozessen ein wichtiges Thema. Ein Serious-Game zum Beispiel fördere die Verbesserung des eigenen Zeitgefühls und Selbstmanagements. Mithilfe kleiner Herausforderungen, eingebunden in eine unterhaltsame Geschichte, soll es SchülerInnen und StudentInnen erleichtert werden, Lerninhalte aufzunehmen. „Wenn wir das Lernen zum Erlebnis machen, dann haben wir schon vieles erreicht“, sagte Beisswenger.

Der vierte in der Runde war Johannes Bahlsen, Digital Ideation & Innovation Manager der Körber Supply Chain. Die monotone Arbeit in der Logistik-Branche und die dadurch sinkende Produktivität soll durch spielerische Ansätze attraktiver werden. Mithilfe von Belohnungen für gute Arbeit soll eine fruchtbare Konkurrenzsituation innerhalb der Mitarbeiter erzeugt werden. „Wir wollen die Arbeit belohnen, damit sich die Mitarbeiter wohler fühlen und sich so ihre Produktivität steigern“, sagte Bahlsen.

Die verstärkte Nutzung von Gamification als Unterstützung der Wissensvermittlung und zur Mitarbeitermotivation war allen Beteiligten besonders wichtig. Melanie Beisswenger fasste es mit einer These zusammen: „Mit Spielen werden wir die Welt verändern. Das wird die Zukunft des Lernens.“