Engagiertes Kino und nordmedia ON THE ROAD in Osnabrück

Rückblick auf das 37. Filmfest Osnabrück - Festival des Unabhängigen Films

Friedenfilmpreisträger Ali Asgari (rechts) mit Jury und Preisstifter © Filmfest Osnabrück, Fotografin: Kerstin Hehmann
Friedenfilmpreisträger Ali Asgari (rechts) mit Jury und Preisstifter © Filmfest Osnabrück, Fotografin: Kerstin Hehmann

Die 37. Ausgabe des seit diesem Jahr unter neuem Namen bekannten "Filmfest Osnabrück - Festival des Unabhängigen Films" endete nach fünf Tagen abwechslungsreichem Programm am 16. Oktober 2022 mit einer Preisverleihung in der Lagerhalle. Engagiertes Kino, innovative Filmkunst und vielseitige Nachwuchsfilme waren in der diesjährigen Programmauswahl zu sehen. Das junge Festivalpublikum durfte sich darüber hinaus über einen Ausbau der UFOlinos-Vorstellungen freuen.

Neu im Rahmenprogramm war die Kooperationsveranstaltung nordmedia ON THE ROAD, in der Förderreferent Thomas Starte rund einem Dutzend Filmschaffenden und -interessierten die ökologischen Mindeststandards vorstellte und über die Fördermöglichkeiten der zentralen Film- und Medien-Fördereinrichtung der Bundesländer Niedersachsen und Bremen informierte.

Die ausgezeichneten Filme

Der Friedensfilmpreis Osnabrück geht an den Spielfilm „Until Tomorrow“ („Ta farda“) des iranischen Regisseurs Ali Asgari. Der Preisträgerfilm erzählt von der alleinerziehenden Mutter Fereshteh (Sadaf Asgari), die ihr unehelich geborenes Kind der strengen Sitten wegen vor den Eltern geheim hält. Als die sich überraschend ankündigen, versteckt Fereshteh die Babysachen und sucht verzweifelt nach einer Betreuung. Nur bis morgen, „until tomorrow“.

nordmedia ON THE ROAD © Filmfest Osnabrück/nordmedia, Fotografin: Kerstin Hehmann
nordmedia ON THE ROAD © Filmfest Osnabrück/nordmedia, Fotografin: Kerstin Hehmann

Mit diesen Inhalten ist der Film aktueller, als bei den Dreharbeiten abzusehen war. Die Jurymitglieder Anne Küper, Julia Roesler und Hadi Khanjanpour, der einer Erkrankung wegen nicht persönlich am Festival teilnehmen konnte, schreiben: „Junge Frauen sind es, die aktuell die Proteste im Iran prägen, Frauen, die sich wehren und zusammen organisieren. Und auch in dem Film, den wir auszeichnen, macht sich eine junge Frau bereit für einen Kampf, um sich schließlich der Konfrontation zu stellen. Aus jeder Ablehnung hat sie Mut geschöpft, zu verlieren gibt es nichts mehr für sie, die die Liebe zum eigenen Kind antreibt.“

Eine lobende Erwähnung seitens der Jury erhält das Spielfilmdebut „Freda“ von Gessica Généus, der vom gefährlichen Alltag in Haiti, gegenwärtig ein weiterer Konfliktherd, erzählt. Der Film „Imad’s Childhood“ erhält den diesjährigen Filmpreis für Kinderrechte. Per Publikumsabstimmungen wurden außerdem im Rahmen des Festivals zwei Kurzfilmpreise vergeben. Der Publikumspreis für den besten Kurzfilm im Gesamtprogramm ging an die US-amerikanisch-spanische Koproduktion „For Pete’s Sake“ des auch als Schauspieler bekannten Filmemachers Gerald B. Fillmore. Zum besten studentischen Kurzfilm wurde „Homebird“ von Regisseurin und Animateurin Ewa Smyk gekürt.

Weitere Informationen zum Festival und allen Presiträger:innen finden Sie hier: www.filmfest-osnabrueck.de