Susann Maria Hempel gewinnt den Deutschen Kurzfilmpreis 2014 in Gold

- ihr Film entstand im Rahmen des "cast & cut"- Stipendiums in Hannover

Anja Römisch von der Stiftung Kulturregion Hannover mit der Preisträgerin Susann Maria Hempel (v.l.)
Anja Römisch von der Stiftung Kulturregion Hannover mit der Preisträgerin Susann Maria Hempel (v.l.)

Für die nordmedia und Stiftung Kulturregion Hannover ist es ein Anlass großer Freude: Die "cast & cut"-Stipendiatin Susann Maria Hempel hat mit ihrem in Hannover gedrehten Kurzfilm SIEBEN MAL AM TAG BEKLAGEN WIR UNSER LOS UND NACHTS STEHEN WIR AUF, UM NICHT ZU TRÄUMEN am 20.11.2014 den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie "Experimenteller Kurzfilm" gewonnen. Die Jury beenidruckte vor allem "das sichere Gefühl für Timing und Tonalität" Es ist das erste Mal, dass ein Kurzfilm, der im Rahmen des Stipendiums "cast & cut" entstanden ist, diese bedeutende deutsche Auszeichnung für Kurzfilme gewonnen hat.

Susann Maria Hempel mit Kulturstaatsministerin Dr. Monika Grütters  (v.l.)
Susann Maria Hempel mit Kulturstaatsministerin Dr. Monika Grütters (v.l.)

Der Deutsche Kurzfilmpreis ist die höchst dotierte Auszeichnung für den Kurzfilm in Deutschland. Das Preisgeld soll für zukünftige Filmprojekte verwendet werden. Jede Nominierung wird bereits mit 15.000 Euro prämiert. Für den Kurzfilmpreis in Gold gibt es jeweils 30.000 Euro, wobei die Nominierungsprämie angerechnet wird. In Hamburg zeichnete Kulturstaatsministerin Grütters fünf Kurzfilme mit einer Goldenen "Lola" aus. Nominiert waren 12 Filme in vier Kategorien, darunter auch der nordmedia-geförderte Kurzfilm PATCH von Gerd Gockell.

die Preisträger des Deutschen Kurzfilmpreises 2014
die Preisträger des Deutschen Kurzfilmpreises 2014

Susann Maria Hempel kann sich mittlerweile über acht Preise für ihren außergewöhnlichen Film freuen: Auf dem Filmfest Dresden erhielt sie den mit 20.000 Euro dotierten "Förderpreis der Kunstministerin", gestiftet vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kultur sowie den "Goldenen Reiter der Jugendjury". Beim European Media Art Festival in Osnabrück wurde sie mit dem "Medienkunst-Preis der deutschen Filmkritik" ausgezeichnet. Bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen bekam sie den "Preis für den besten Beitrag des Deutschen Wettbewerbs" zugesprochen und beim Internationalen Kurzfilm Festival Hamburg gewann sie den "Jurypreis im Deutschen Wettbewerb". Außerdem erhielt sie eine "Lobende Erwähnung" in der Kategorie "Förderpreis Schnitt" beim "Filmplus - Forum für Filmschnitt und Montagekunst" in Köln.

Susann Maria Hempel (*1983) studierte Mediengestaltung/Medienkunst an der BauhausUniversität Weimar. Sie lebt und arbeitet in ihrem Geburtsort Greiz (Thüringen). Von Juli bis Dezember 2012 war sie "cast & cut"-Stipendiatin der Stiftung Kulturregion Hannover und der nordmedia. Ihr aufwändiger Kurzfilm entstand als Studiodreh in Räumlichkeiten des KinderTheaterHauses Hannover. SIEBEN MAL AM TAG BEKLAGEN WIR UNSER LOS UND NACHTS STEHEN WIR AUF, UM NICHT ZU TRÄUMEN ist ein 18minütiger Experimentalfilm.

Thema ist die traumatische Biografie eines thüringischen Arbeitslosen. Puppen werden mit Drähten bewegt, Türen und Schubladen öffnen sich von Geisterhand, Schriftbänder entrollen sich langsam, während eine körperlose Stimme ihre Geschichte erzählt. Die Regisseurin hat einbedrückendes Objekttheaterstück erschaffen, das sie selbst als "Mechanisches Objektballett" bezeichnet. Mit dem "cast & cut"-Stipendium der Stiftung Kulturregion Hannover und der nordmedia werden jedes Jahr zwei Nachwuchsregisseure ausgezeichnet. Sie erhalten ein sechsmonatiges Aufenthaltsstipendium in der Stipendiatenstätte Villa Minimo in Hannover-List und verwirklichen hier ein Kurzfilmprojekt.

Fotos 1 - 3: © Dirk Masbaum für das BKM