Grimme-Preise 2011 für "Neue Vahr Süd" und "Iran Elections 2009"

Frederick Lau und Hermine Huntgeburth
Frederick Lau und Hermine Huntgeburth

Zwei nordmedia-geförderte Produktionen sind am 1. April in Marl mit dem Adolf Grimme Preis 2011 ausgezeichnet worden. Der Adolf Grimme Preis, der auch als "deutscher Fernseh-Oscar" bezeichnet wird, gilt als der renommierteste deutsche Fernsehpreis. Die Coming-of-Age Komödie NEUE VAHR SÜD nach dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Sven Regener gewann den Grimme Preis 2011 in der Kategorie "Fiktion/Spezial". Stellvertretend wurden Christian Zübert (Buch), Hermine Huntgeburth (Regie), Bettina Schmidt (Szenenbild) und Frederick Lau (Darstellung) ausgezeichnet. Moderator Willi Weitzel hatte bei der Preisverleihungsgala die Auszeichnung von NEUE VAHR SÜD mit einem Zitat des Magazins "Der Spiegel" anmoderiert: "Sie ist wohl die schönste Stinkbombe, die je über der ARD-Primetime abgeworfen wurde" und damit auch auf die vorweggenommene Infragestellung der Wehrpflicht angespielt. Frederick Lau gab unter dem Beifall der Gäste zu, dass er gar nicht zum Bund musste und darüber nicht unglücklich war.

NEUE VAHR SÜD wurde von der Studio Hamburg Produktion Hannover in Koproduktion mit dem WDR und Radio Bremen produziert. Die 13-köpfige Grimme-Jury lobte: "Eine im deutschen Fernsehen höchst seltene, ironisierte leichte Lässigkeit verströmen die 90 Filmminuten. Das trifft den Geist der Vorlage von Sven Regener und gibt dem Film zugleich seine Eigenständigkeit. … Stimmig-stimmungsvoll der Soundtrack, liebevoll die Ausstattung, vorzüglich das gesamte Ensemble, aus dem der Hauptdarsteller hervorsticht: Frederick Lau".

Jan Krüger, Sabine Rollberg (WDR/ARTE) und ganz rechts Ali Samadi Ahadi
Jan Krüger, Sabine Rollberg (WDR/ARTE) und ganz rechts Ali Samadi Ahadi

In der Kategorie "Information & Kultur/Spezial" gewann IRAN ELECTIONS 2009, die TV-Fassung von THE GREEN WAVE, einen Grimme-Preis. Ausgezeichnet wurden Ali Samadi Ahadi (Buch/Regie) sowie Oliver Stoltz und Jan Krüger (Produktion). Der Dokumentarfilm von Ali Samadi Ahadi, produziert von der Dreamer Joint Venture Filmproduktion GmbH in Koproduktion mit der Wizard UG, dem WDR und ARTE, bebildert als bewegende Collage das dramatische Geschehen im Sommer 2009 im Iran. Regisseur Ali Samadi Ahadi regte in seinen Dankesworten zum Nachdenken an: "Adolf Grimme ist ein Leuchtturm, wenn man hinschaut, wenn das Recht mit Füßen getreten wird. Unsere Freiheit und unsere Menschenrechte sind nicht selbstverständlich."

Fotos Preisverleihung: © WDR/Herby Sachs