Das EMAF 2025 sagt Danke!
Nach fünf Tagen ist gestern Abend (29. April 2025) das 38. European Media Art Festival zu Ende gegangen. Mehr als 160 Filme, Installationen, Performances und Talks waren an neun verschiedenen Orten in der Stadt zu sehen und erleben. Festivalleitung und Konzept lagen bei Katrin Mundt und Tanja Horstmann. Einer der Höhepunkte war die Verleihung des EMAF-Medienkunstpreises des Verbands der deutschen Filmkritik (VdFk) in der Kunsthalle Osnabrück.Ausgezeichnet wurde Daphné Hérétakis für ihre Arbeit What We Ask of a Statue Is That It Doesn’t Move (GR, FR 2024, 31´).
Der Film beschäftigt sich mit der aktuellen politischen Lage in Griechenland: Nichts scheint sich in Athen zu bewegen, und die Menschen sind still wie Statuen. Doch anderswo in der Stadt flieht eine Karyatide aus dem Museum, und eine Splittergruppe fordert die Zerstörung aller Altertümer. Vielleicht ist das Filmemachen die einzige Möglichkeit, nicht zu Stein zu werden. So die Synopsis.
In der Begründung der Jury - bestehend aus Günter Minas, Bianca Jasmina Rauch und Hannes Wesselkämper - heißt es: „Mit anarchistischem Humor und changierend zwischen Dokumentation und Fiktion folgt die Regisseurin einer (fiktiven) Bürgerinitiative, die die Vergangenheit durchkreuzen, den Parthenon in Athen sprengen und stattdessen Statuen von Menschen unserer Zeit schaffen will.
Ausdrücklich lobend erwähnt hat die Jury den Film Tila•pia von Crispin Yanisi, der "mit dem titelgebenden Fisch in einen ästhetischen Dialog tritt: Sein Schicksal vom Netz bis auf den Teller verhandelt dabei das Thema der Interkulturalität in ausgewogen komponierten Bildern und einem fundierten künstlerischen Zugang", so die Jury. Beide Filme waren zuvor in der Internationalen Auswahl zu sehen. Erstmals in diesem Jahr werden alle der 31 dort gezeigten Arbeiten mit dem EMAF Award ausgezeichnet. Die bisher vergebenen Preisgelder werden in gleichen Teilen an die ausgewählten Künstler:innen vergeben.
Die Preisträger:innen sind:
Lawrence Abu Hamdan, Ben Balcom, George Clark, Theo Cuthand, Chloë Delanghe& Mattijs Driesen, Sam Drake, Eitan Efrat & Sirah Foighel Brutmann, Zachary Epcar, Kevin Jerome Everson, Laurence Favre, Maïder Fortuné, Daphné Hérétakis, Mina Heydari-Waite, Hyejin Jung, Ferney Iyokina Gittoma, Pranami Koch, Mónica Martins Nunes, Ella McConnell, Monica Panzarino, Franca Pape, Kanthy Peng, Martyna Ratnik, Jazmin Rojas Forero, Sylvia Schedelbauer, Silke Schönfeld, Lina Selander, Jonathan Seungjoon Lee, Micah Weber, Helena Wittmann, Crispin Yanisi und Else/Xun Zhang.
Allein am Abend der Eröffnung hat die Kunsthalle Osnabrück fast 1.000 Besucher:innen gezählt. Die von Inga Seidler kuratierte Ausstellung "Witnessing Witnessing" in der Kunsthalle Osnabrück ist noch bis zum 25. Mai zu den regulären Öffnungszeiten der Kunsthalle zu sehen. Führungen finden jeden Sonntag um 16 Uhr statt und können außerdem über presse@emaf.de gebucht werden.
Das 39. European Media Art Festival findet vom 22. bis 26. April 2026 statt.