Setbesuch im Moor: "Paula-Geschichte einer Malerin" (AT)

Ausser Vogelgezwitscher und dem Tropfen des Morgentaus von den grünen Blättern ist im Juni 2007 nichts zu hören in der Friedhofstille auf dem Worpsweder Friedhof. Plötzlich "Und bitte": zwei ganz in weiß gekleidete, junge, fröhliche Damen rennen über den Kirchsvorplatz. Es sind Paula Becker und Clara Westhoff, die Freundinnen und Künstlerinnen.

Drehstart für zwei Dokumentationen über Paula Modersohn-Becker im Auftrag von Radio Bremen für arte und das NDR-RB-Fernsehen. Anlässlich ihres 100. Todestages wird ein von der nordmedia gefördertes 60-Minuten-Doku-Drama mit dem Arbeitstitel PAULA GESCHICHTEN EINER MALERIN gedreht, das neben dokumentarischem Material auch Spielszenen ihrer Zeit in Worpswede (ab 1898) enthält.

Die CBTVM-Crew hat sich um die kleine Dorfkirche gruppiert, um drei dieser Spielszenen nachzustellen. Paula und Clara sind bis ganz oben in den Glockenturm gelaufen, wo sie sich einen Streich erlauben und die Glocken läuten. Übermütig rufen sie heraus "Das Moor! Das Meer! Es lebe die Kunst! Es lebe die neue Kunst!". Behutsam musste sich der Kameramann inmitten der Gräber positionieren, um die volle Einstellung zu bekommen. Nicht so behutsam war die Strafe, die Paula und Clara für ihre Aktion erhielten: sie mussten in der Kirche Arbeit ableisten, aus der allerdings kleine Bilder entstanden sind, die heute noch in der Worpsweder Kirche hängen.

Gespielt wird Paula Modersohn-Becker von der Bremer Schaupielerin Verena Güntner und Clara Rilke-Westhoff von Franziska Schubert. Regie führt Dr. Wilfried Hauke. Sendetermin ist voraussichtlich Oktober 2007.