Junges, aufstrebendes Kino in Oldenburg: Ein Festivalrückblick

Fast & Furious - Back to Culture

Die PreisträgerInnen des 28. Internationalen Filmfests Oldenburg
Die PreisträgerInnen des 28. Internationalen Filmfests Oldenburg

Das 28. Internationale Filmfest Oldenburg schaut auf spannende Festivaltage zurück. Vom 15. bis 19. September 2021 wurde die Stadt wieder zum Zentrum der internationalen Independent Film Szene und lud zu einer Reise durch das junge, unabhängige Kino ein. Ambitionierte und risikofreudige Independentfilme und viele Erstlingswerke machten das als »europäisches Sundance« gepriesene Internationale Filmfest Oldenburg auch in diesem Jahr wieder zu einem kreativen und lebendigen Ort für alle anwesenden Filmschaffenden.

Die Festival-BesucherInnen konnten in den Oldenburger Lichtspielhäusern und in den virtuellen Filmfest-Kinos, getreu dem Festivaltrailer The Oltrix, in neue Welten eintauchen. Kultur und Kino gemeinsam zu erleben war dabei ein zentrales Anliegen für das Festival, das mit seinem Motto „Fast and Furious - Back to Culture“ auf die Bedeutung des Kinos hinwies. Mit insgesamt über 7.000 ZuschauerInnen gab auch das Publikum ein starkes Votum für die Bedeutung des Kinos als Ort der Begegnung ab.

Am 19. September 2021 feierte das Festival seinen Abschluss mit der Closing Night Gala. Anlässlich der Weltpremiere des Festivalabschlussfilms THE MAESTRO gab das thailändische Jugendsymphonieorchester, Siam Sinfonietta, gemeinsam mit dem Dirigenten und Hauptdarsteller Somtow Sucharitkul vor dem Film ein Klassik-Konzert. Bereits bei der Eröffnung des Festivals hatte das Orchester u.a. mit einer Hommage an die Filmmusik zu Ovidio G. Assonitis´ PIRANHA 2 auf sich aufmerksam gemacht.

Ehrungen und Preise

Mit Ovidio G. Assonitis, dem die diesjährige Retrospektive galt, ist es dem Filmfest gelungen, eine ebenso charmante wie faszinierende Persönlichkeit des Europäischen Kinos nach Oldenburg zu bringen. Das Tribute erhielt die einzige weibliche Regisseurin aus Laos Mattie Do, die mit ihren drei Genrefilmen bereits als eine visionäre und aufregende neue Energie im Kino gefeiert wird.

Die Kurzfilmjury, bestehend aus dem Drehbuchautor und Dozent David Martin, Leiterin des Horst-Janssen-Museums Jutta Moster-Hoos und Kuratorin Renee Warren, vergab den German Independence Award für den Besten Kurzfilm an WALL#4 von Lucas Camps.

Eine lobende Erwähnung für den Film AMERICAN MORNING von Robbie Bryan für seinen ebenso couragierten wie unter die Haut gehenden Film, der dem Thema Waffenbesitz in den USA mutig entgegentritt.          

Audacity Award: FAGGOTS (Dominik Krawiecki und Patrycja Planik)
Audacity Award: FAGGOTS (Dominik Krawiecki und Patrycja Planik)

Der Seymour Cassel Award für die besten DarstellerInnen ging in diesem Jahr an Dakota Loesch für die Hauptrolle in ANCHORAGE sowie an Eaindra Kyaw Zin in WHAT HAPPENDE TO THE WOLF?.

Das Advisory Board ehrte zudem den Film FAGGOTS von Dominik Krawiecki und Patrycja Planik mit dem Audacity Award.

Der Spirit of Cinema Award wurde an den Film THE MAESTRO von Paul Spurrier verliehen, für seine Kraft mit Bildern, Musik und einer liebevoll augenzwinkernden Story eine Utopie zur Überwindung der Pandemie zu erzählen.

Der Hauptpreis, der German Independence Award für den besten Film in der Independent-Reihe des Filmfests, ging an ANCHORAGE von Scott Monahan und Dakota Loesch.