Setbesuch auf Schloss Marienburg: "Flucht im Namen Gottes - die Hugenotten"

(v.l.): Susanne Lange (nordmedia), Torsten Bussmann (als Diener Siegmund), Saskia Weisheit (Regisseurin), Rainer Frank (als Cesar Godeffroy I), Mariella Ahrens (als Marquise de Maintenon), Monika Schäfer (Redakteurin NDR/ARTE), Benedikt Kauff (als Cesar Godeffroy II) und Paul Wiederhold (Producer Gebrüder Beetz) © Ole Spata
(v.l.): Susanne Lange (nordmedia), Torsten Bussmann (als Diener Siegmund), Saskia Weisheit (Regisseurin), Rainer Frank (als Cesar Godeffroy I), Mariella Ahrens (als Marquise de Maintenon), Monika Schäfer (Redakteurin NDR/ARTE), Benedikt Kauff (als Cesar Godeffroy II) und Paul Wiederhold (Producer Gebrüder Beetz) © Ole Spata

Aus Pattensen wurde Paris: Das Schloss Marienburg bei Pattensen bot Mitte Oktober 2018 die geeignete Kulisse für historische Szenen, die sich im 17. Jahrhundert im Schloss Versailles bei Paris ereignet haben. Gedreht wurde hier für das nordmedia-geförderte Dokudrama FLUCHT IM NAMEN GOTTES - DIE HUGENOTTEN, eine Produktion der Gebrüder Beetz Filmproduktion in Koproduktion mit NDR/ARTE, rbb und WDR. Regisseurin Saskia Weisheit drehte mit einem rund 60-köpfigen Filmteam sechs Tage lang sowohl im Schloss Marienburg als auch in seiner unmittelbaren Umgebung. Am 18. Oktober 2018 waren wir zu Besuch am Set.

Marielle Ahrens als Marquise de Maintenon © Ole Spata
Marielle Ahrens als Marquise de Maintenon © Ole Spata

Für die Filmaufnahmen wurde der normale Besichtigungsbetrieb mit zahlreichen Führungen nicht unterbrochen, so dass auch die Schlossbesucher ein paar Eindrücke von den Dreharbeiten gewinnen konnten. So war zum Beispiel Schauspielerin Mariella Ahrens im Kostüm der Marquise de Maintenon zu sehen. Als letzte Mätresse von König Ludwig XIV. ist sie im Film auf Schloss Versailles unterwegs. Hier sorgte im Jahr 1685 ein Erlass von Ludwig XIV. dafür, dass in Frankreich tausende Protestanten verfolgt wurden. Als sie keinen Ausweg mehr sahen, fllohen viele dieser "Hugenotten" nach Deutschland. Hier haben sie und ihre Nachfahren die Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft bis heute maßgeblich geprägt.

Rainer Frank und Benedikt Kauff als Vater und Sohn der Familie Godeffroy  © Ole Spata
Rainer Frank und Benedikt Kauff als Vater und Sohn der Familie Godeffroy © Ole Spata

So auch die Godeffroys, eine von drei Familien, die im Zentrum des Films stehen. Ihre Flucht führte sie von La Rochelle nach Frankfurt/Oder. Daher fungierte die Marienburg nicht nur als Schloss Versailles, sondern auch als das Rathaus von Frankfurt/Oder. Vater und Sohn Godeffroy wurden von Rainer Frank vom Schauspiel Hannover und Benedikt Kauff vom Deutschen Theater Göttingen verkörpert.

"Viele Schauspieler und Teammitglieder kommen aus Niedersachsen" berichtete Producer Paul Wiederhold von der Gebrüder Beetz Filmproduktion beim Setbesuch.

Das Schloss Marienburg ist ein beliebter Drehort. © Ole Spata
Das Schloss Marienburg ist ein beliebter Drehort. © Ole Spata

Die Produktionsfirma hatte schon vor sechs Jahren die szenische Dokumentation MÜNCHHAUSEN - DIE GESCHICHTE EINER LÜGE mit Ben Becker in der Titelrolle auf Schloss Marienburg gedreht und gute Erfahrungen gemacht. "Wir drehen sehr gerne in Niedersachsen, weil es zum einen schöne und vielfältige Drehorte bietet und zum anderen natürlich auch die Unterstützung durch die nordmedia", so Wiederhold.

Weitere Drehorte von BLUT, SCHWEISS UND GOTTES SEGEN waren bis zum 30. Oktober 2018 das Museumsdorf Hösseringen bei Uelzen und Lüneburg.

Lichtkran im Innenhof des Schlosses © Ole Spata
Lichtkran im Innenhof des Schlosses © Ole Spata

Die nordmedia förderte die Produktion und auch die Drehbuchentwicklung des Dokudramas. "Die Recherchen und die Arbeit am Drehbuch waren sehr aufwändig und dauerten über zwei Jahre" berichtete NDR/ARTE-Redakteurin Monika Schäfer. "Es wird jetzt die 20. Regiefassung verfilmt." Daran waren auch historische Berater beteiligt. Der Film besteht zu einem Drittel aus szenischen und zu zwei Dritteln aus dokumentarischen Elementen. "Aber das wird keine trockene Geschichtsstunde. Es soll für die Zuschauer natürlich unterhaltsam sein" so Schäfer. Eine Ausstrahlung ist für 2019 zunächst auf ARTE und dann im NDR-Fernsehen geplant.

Fotos: Ole Spata