Das 25. Int. Filmfest Oldenburg feiert erfolgreiche Jubiläumsausgabe

- mehr als 15.500 Besucher beim "German Sundance"

Closing Night Gala im Oldenburgischen Staatstheater
Closing Night Gala im Oldenburgischen Staatstheater

Fünf spannende Festivaltage sind vorüber - ein 25-jähriges Jubiläum, das es in sich hatte: 56 Filme, davon neun Weltpremieren, sieben Internationale Premieren, vier Europaprämieren und 16 Deutschlandpremieren, lockten insgesamt mehr als 15.500 Besucher vor die Leinwände Oldenburgs. Die regionale Verankerung des Festivals ist bei Publikum und Medien gleichermaßen hoch, so dass neben der umfassenden Berichterstattung durch die NordwestZeitung wieder einmal auch überregionale Pressestimmen laut wurden. So ist laut "Blickpunkt Film" das Filmfest Oldenburg auch 2018 wieder seiner "von der nordamerikanischen Fachpresse vergebenen Auszeichnung, das ‚deutsche Sundace‘ zu sein (…) gerecht geworden."

v.l.: Keith Carradine, Deborah Kara Unger, Bruce Robinson, Molly Ringwald und Torsten Neumann beim Audi-Empfang am Oldenburger Schloss.
v.l.: Keith Carradine, Deborah Kara Unger, Bruce Robinson, Molly Ringwald und Torsten Neumann beim Audi-Empfang am Oldenburger Schloss.

Am Freitag des Festivals enthüllte das Internationale Filmfest Oldenburg seinen zwölften Stern auf dem OLB Walk of Fame, für den das Festival einen der großen Charakterdarsteller und eine echte Hollywood-Größe gewinnen konnte: Den Oscar-Gewinner Keith Carradine. Seit den frühen 1970ern fasziniert er in Kino- und TV-Rollen, wie Ridley Scotts DIE DUELLISTEN,  In jüngerer Zeit spielte er Rollen in einigen der besten Serien der heutigen Zeit, darunter in DEXTER als Special Agent Frank Lundy, als Lou Solverson in FARGO und den Präsidenten der USA in MADAM SECRETARY. Neben u.a. Nicholas Cage, Joanna Cassidy und Deborah Kara Unger steht er auf dem Walk of Fame in einer Reihe mit weiteren denkwürdigen Hollywood-Größen der letzten Jahrzehnte.

Auch die Screenings in der Justizvollzugsanstalt Oldenburg gingen in diesem Jahr in d ie nächste Runde. Bereits zum 13. Mal konnten sich in der JVA Häftlinge und externe Besucher des Festivals gemeinsam Filme anschauen. Dahinter steht der Gedanke, nicht nur Gefängnisinsassen im Zuge der Resozialisierung ein kulturelles Angebot zu bieten, sondern auch den Besuchern des Festivals Einblicke in die Gefängniswelt zu gewähren. In diesem Jahr hat sich dabei eine kleine Tradition bewährt: Zum dritten Mal wird mit DER HENKER ein Kroatien-Krimi von Michael Kreindl gezeigt, zu dem Regisseur sowie die beiden Hauptdarsteller Lenn Kudrjawizki sowie Neda Rahmanian nach Oldenburg anreisten.

Bruce Robinson nimmt den German Independence Honorary Award im Oldenburger Staatstheater entgegen.
Bruce Robinson nimmt den German Independence Honorary Award im Oldenburger Staatstheater entgegen.

Neben Keith Carradine, dem neben dem Stern auf dem Oldenburger Walk of Fame das diesjährige Tribute gewidmet wurde, wurde der britische Regisseur Bruce Robinson im Zuge der Retrospektive geehrt. Er gehört zu den eigenwilligsten Regisseuren und Autoren der letzten 30 Jahre. Nachdem Paramount seinen Film JENNIFER  8 gegen seinen Willen veränderte, kehrte Robinson der Branche den Rücken und konzentrierte sich auf seine Leidenschaft, das Schreiben. Erst mit Johnny Depp und THE RUM DIARY fand Robinson seinen Weg zurück zum Film. Carradine und Robinson wurden am Freitag bei der Filmfest Gala im Oldenburgischen Staatstheater mit den Honorary Awards geehrt.

Darüberhinaus besuchten Sarik Andreasyan, Molly Ringwald, Frank Murray, Janez Burger, Kuba Mikurda, Michael Mailer, Steven Wolfe, Melissa Miller-Constanzo, Ram Nehari, Sabine Timotheo, Tim Haars, Isabella Eklöf, Tomer Almagor, Kastriot Abdyli, Mikhail Rashodnikov, Daniel Goldhaber, Rudy Rivéron Sánchez und Deborah Kara Unger das Festival.

Jim Stark bei seinem Panel über Low-Budget Filmmaking
Jim Stark bei seinem Panel über Low-Budget Filmmaking

Besonders erwähnenswert sind auch die Besuche von ehemaligen Oldenburger Ehrengästen, die zu der 25. Jubiläumsausgabe wieder zurückkehrten. So gaben sich Philippe Mora, Michael Wadleigh und Harry Kümel die Ehre. Auch Regisseurin Stacy Cochran, die im Jahr 2000 in Oldenburg mit dem Tribute geehrt wurde, kehrte in diesem Jahr mit ihrem neusten Film WRITE WHEN YOU GET WORK zurück.

Die Matchbox Co-Production Lounge ging dieses Jahr in die dritte Runde. Die Möglichkeit, sich in entspannter Atmosphäre für zukünftige Projekte zu vernetzen wird von nationalen und internationalen Filmemacher hoch geschätzt. An dem Co-Production Meeting fanden sich insgesamt ca. 60 Teilnehmer zusammen. Spannender Abschluss der Veranstaltung war ein Panel des legendären Jim Jarmusch Produzenten (COFFEE & CIGARETTES, DOEN BY LAW und NIGHT ON EARTH) Jim Stark, der an Hand seines letzten Films ADAM eine Podiumsdiskussion zum Low-Budget Film Producing hielt.

v.l.: Isabella Eklöf (nahm den Darstellerpreis für Victoria Carmen Sonne entgegen), Mikhail Raskhodnikov (Bester Film fürTEMPORARY DIFFICULTIES), Gabriela Ramos (Darstellerpreis)
v.l.: Isabella Eklöf (nahm den Darstellerpreis für Victoria Carmen Sonne entgegen), Mikhail Raskhodnikov (Bester Film fürTEMPORARY DIFFICULTIES), Gabriela Ramos (Darstellerpreis)

Die Closing Night Gala im Oldenburgischen Staatstheater mit der Award Zeremonie ist einer der Höhepunkte des Festivals. In diesem Jahr ging der German Independence Award an Mikhail Raskhodnikov für den Film TEMPORARY DIFFICULTIES, der von den Festivalbesuchern als bester Film der Independent-Reihe des Festivals gewählt wurde. Der Seymour Cassel Award für die beste schauspielerische Leistung wurde von der Jury erstmals an zwei Frauen verliehen: Victoria Carmen Sonne für die Hauptrolle in Isabella Eklöf’s HOLIDAY sowie an Gabriela Ramos für Rudy Riveron Sanchez‘ Horrorfilm IS THAT YOU. Den Preis für den besten Kurzfilm wurde für die französische Produktion FAUVE von Jeremy Comte vergeben. Im Anschluss wurde der Abschlussfilm FRÜHES VERSPRECHEN von Eric Barbier gezeigt.

Weitere Informationen: www.filmfest-oldenburg.de