Setbesuch in Oberlangen: "Lost Transport"

Am Set von LOST TRANSPORT (v.l.): Produzentin Christine Kiauk, Regisseurin Saskia Diesing, die DarstellerInnen Anna Bachmann, Eugénie Anselin, Bram Suijker und Hanna van Vliet sowie Produzent Herbert Schwering © COIN FILM / Robin Dittwald
Am Set von LOST TRANSPORT (v.l.): Produzentin Christine Kiauk, Regisseurin Saskia Diesing, die DarstellerInnen Anna Bachmann, Eugénie Anselin, Bram Suijker und Hanna van Vliet sowie Produzent Herbert Schwering © COIN FILM / Robin Dittwald

Am 22. Juli 2021 fiel die letzte Klappe beim Filmdreh der internationalen, nordmedia-geförderten Kinoproduktion LOST TRANSPORT von Regisseurin Saskia Diesing im kleinen Dorf Oberlangen im Emsland. Die Geschichte des Spielfilms erzählt drei ergreifende Frauenschicksale kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs.

Im Frühjahr 1945 landet ein Zug mit über 2.000 jüdischen KZ-Gefangenen in der Nähe eines kleinen deutschen Dorfes, das bereits von der Roten Armee besetzt ist. Trotz tiefem Misstrauen, Verzweiflung und Rache entsteht eine unerwartete Freundschaft zwischen dem deutschen Mädchen Winnie, der niederländischen Jüdin Simone und der russischen Scharfschützin Vera. Die Hauptrollen spielen Anna Bachmann, Hanna van Vliet und Eugénie Anselin.

Am Set von LOST TRANSPORT in Oberlangen (v.l.) Produzentin Christine Kiauk, Schauspielerin Anna Bachmann und Regissseurin Saskia Dieseing © COIN FILM
Am Set von LOST TRANSPORT in Oberlangen (v.l.) Produzentin Christine Kiauk, Schauspielerin Anna Bachmann und Regissseurin Saskia Dieseing © COIN FILM

Die niederländische Regisseurin Saskia Diesing erzählt das Kriegsdrama nicht aus der üblichen Feind-Opfer-Perspektive: Reale Begebenheiten über Flucht, Deportation und Besatzung verschmelzen mit den fiktiven Figuren des Films zu einer feministischen, europäischen Nachbarschaftsgeschichte über Freundschaft und Zusammenhalt, die Krisen und Katastrophen überwinden kann.

Auch das rund 70-köpfige Filmteam war grenzübergreifend besetzt, denn LOST TRANSPORT ist eine Koproduktion von Coin Film (Deutschland) mit Keyfilm (Niederlande), Amour Fou (Luxemburg) und NTR.

Im kleinen Dorf Oberlangen im niedersächsischen Emsland fand Locationscout Andrea Giesel den gesuchten Drehort auf dem Gelände des örtlichen Heimatmuseums. Hier wurde in einem großen Stall aufwändig ein Lazarett mit historischen Krankenbetten und medizinischen Geräten eingerichtet. "Das war ein sehr beeindruckends Motiv", erzählt Produzentin Christine Kiauk von der Coin Film. "Der Dreh in Oberlangen hat wunderbar geklappt. Wir wurden von den Dorfbewohnern und von allen am Dreh Beteiligten vor Ort herzlich aufgenommen."

Auch ein Komparsenaufruf per Social Media führte zu einer Riesenresonanz bei der Bevölkerung. "Viele waren stolz darauf, dass diese besondere Kriegsgeschichte im Emsland umgesetzt wird. Letztlich konnten wir, auch wegen der Corona-bedingten Schutzmaßnahmen, nur 13 Komparsen engagieren. Im Lazarett wurden daher teilweise Dummies in die Betten gelegt," erzählt Christine Kiauk. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde zum Schutz aller Beteiligten im "Closed Set" gedreht, mit regelmäßigen Tests, Abstand, Schutzmasken und unter Aufsicht einer Hygienebeauftragten. Auf einen Setbesuch wurde sicherheitshalber verzichtet.

Bevor das Filmteam nach Oberlangen kam, fanden weitere Dreharbeiten im Juni in Luxemburg statt. Hier wurden die Szenen mit dem Zug gedreht sowie viele Außenaufnahmen des Dorfes. Die Innenaufnahmen für das Elternhaus der Protagonistin Winnie entstanden im Juli im Raum Neukirchen-Vluyn bei Moers in Nordrhein-Westfalen.

LOST TRANSPORT wird von der Film- und Medienstiftung NRW, der nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen, dem Deutschen Filmförderfonds (DFFF), dem Nederlands Film Fonds, der Netherlands Film Production Incentive, der CoBO, der Film Fund Luxembourg und der Roba Music Publishing unterstützt. Den Kino-Verleih in Deutschland übernimmt W-film.

Weitere Informationen: LOST TRANSPORT