Setbesuch in Hannover-Anderten: "Die Zelle"

Das Team von DIE ZELLE - vordere Reihe (v.l.): Peter Sikorski,  Micha Bojanowski, Kay Kulke, Mohamed-Ali Jarray, Antje Schmidt; mittlere Reihe (v.l.): Katrin Burchard (nordmedia), Susanne Lange (nordmedia), Andrea Giesel, Leon Kuklinski, Maurizio Micksch, Nathalie Himpel, Nora Tietz; hintere Reihe (v.l): Marco Minwegen, René Zander, Carina Ristenpart
und Hagen Waechter © nordmedia
Das Team von DIE ZELLE - vordere Reihe (v.l.): Peter Sikorski, Micha Bojanowski, Kay Kulke, Mohamed-Ali Jarray, Antje Schmidt; mittlere Reihe (v.l.): Katrin Burchard (nordmedia), Susanne Lange (nordmedia), Andrea Giesel, Leon Kuklinski, Maurizio Micksch, Nathalie Himpel, Nora Tietz; hintere Reihe (v.l): Marco Minwegen, René Zander, Carina Ristenpart und Hagen Waechter © nordmedia

Ein ehemaliges Fotostudio in Hannover-Anderten verwandelte sich Mitte Dezember 2014 zu einem außergewöhnlichen Filmset: Für die Dreharbeiten der szenischen Dokumentation DIE ZELLE von Regisseurin Antje Schmidt und Produzent Micha Bojanowski (Zentralfilm) entstand eine aufwändige Rekonstruktion einer "Verwahr"-Zelle. Das Original steht heute unter Denkmalschutz und befindet sich in Göttingen.

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Für den dokumentarischen Teil des Drehs sei es dennoch möglich gewesen, am Originalschauplatz zu drehen, berichtete Produktionsleiterin Andrea Giesel. Da die Patienten deshalb früher als üblich in ihren Zellen eingeschlossen werden mussten, organisierte das Filmteam zum Ausgleich 50 Portionen Gyros, erzählte sie.
Die rekonstruierte Zelle im Studio eigne sich für den szenischen Dreh sehr viel besser als das Original, so Regisseurin Antje Schmidt. Neben Aufnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven, etwa von oben, seien hier die verschiedenen Schaffensphasen von Julius Klingebiel darstellbar.

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Auf der Rückseite der kahlen Zellenwände wurden dafür großflächige Fotoreproduktionen der Wandmalereien angebracht, die nach Bedarf einfach umgedreht werden konnten. Künstlerisches Feingefühl war auch von Szenenbildner Kay Kulke und seinem Team gefragt, das Teile des Werks originalgetreu auf eigens vorbereitete Wände malte. Begeistert zeigte sich Kulke auch vom Krankenhausmuseum in Göttingen, das der Produktion historische medizinische Apparaturen wie einen Elektroschocker zur Verfügung stellte.

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Der hannoversche Produzent und Kamermann Micha Bojanowski hat die szenische Dokumentation in Göttingen, Hannover, Wunstorf und Heidelberg gedreht. Durch historische Dokumente, Zeitzeugeninterviews und Spielszenen mit den Schauspielern Peter Sikorski, Wolf Bachofner, Imme Beccard und Robert Zimmermann soll ein facettenreiches Bild von Julius Klingebiel und seinem Werk vermittelt werden. DIE ZELLE wird voraussichtlich im Jahr 2015 im NDR-Fernsehen erstausgestrahlt werden.