Setbesuch in Bremen: "Gibsy"
Pinguin Studios realisieren Boxer-Drama in Bremen und Niedersachsen

In der verlassenen Halle in den alten Bremer Hafengebieten geht es um alles: Der Kampf um den Titel in der Deutschen Meisterschaft 1933, den der Sinti-Boxer Johann Trollmann gewinnt. Es ist eine entscheidene Szene für GIBSY. Johann Trollmanns Leben und der spektakulären Geschichte wird dieser Kinofilm gewidmet. Das nordmedia-geförderte Doku-Drama ist eine Koproduktion mit dem NDR und den Bremer Pinguin Studios und wird noch bis Anfang Juli in Bremen und Niedersachsen (Varel, Sandbostel und Hannover) gedreht. Eike Besuden zeichnet das Leben des Boxers in den 1920er und 30er Jahren, mit Spielszenen und Gesprächen mit Zeitzeugen, nach.

Eine Woche nach dem Meister-Kampf wird Trollmann der Boxtitel aberkannt, mit einer fadenscheinigen Begründung. Als Sinto gilt er als Mitglieder einer nichtarischen Minderheit, die in dieser Zeit nicht mehr Sieger sein dürfen, schon gar nicht in dieser populären Kampfsportart. 1939 wird Gibsy zur Wehrmacht eingezogen und musste für die Nazis an der Ostfront kämpfen. 1942 wurde der Boxer ins Hamburger Konzentrationslager Neuengamme deportiert. 1944 im Außenlager Wittenberge erschlagen.
Der Film soll 2012 in die Kinos kommen.