In der Region Hannover entstandene Kurzfilme feiern Preview im Künstlerhaus

Erneut wurden zwei in Hannover entstandene Kurzfilme im Rahmen der cast&cut-Preview präsentiert. Im Kino im Künstlerhaus feierten am Donnerstagabendrund 120 Gäste mit den cast&cut-Stipendiaten Anja Großwig und Kai Gero Lenke. Für die Stipendiengeber Stiftung Kulturregion Hannover und nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen begrüßten Hauke Jagau, Vorstand der Stiftung Kulturregion Hannover und Thomas Schäffer, Geschäftsführer der nordmedia. Durch den weiteren Abend führte Jurymitglied und Filmregisseurin Franziska Stünkel. Sie interviewte die beiden Filmemacher und Mitglieder aus ihren Filmteams.

Kai Gero Lenke (*1983) studierte zunächst Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig sowie am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Ab 2012 folgte ein Master-Studium in Drehbuch und Filmregie an der Columbia University in New York mit Stipendien des DAAD sowie der Hollywood Foreign Press Association. Seither verwirklichte er mehrere internationale Kurzfilme und wurde von zahlreichen deutschen Förderinstitutionen unterstützt. 2016 erhielt Kai Gero Lenke das Wim Wenders Stipendium. Von Januar bis Juni 2016 arbeitete der cast&cut-Stipendiat in Hannover an seinem Kurzspielfilm „Was von draußen kommt“ (12 min). Der Film wurde zusätzlich gefördert durch die BKM und die nordmedia. Er erhielt unlängst das Gütesiegel „besonders wertvoll“ der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW). Inhalt: Die Brüder Ben und Alex, werden mit einem verletzten Tier konfrontiert. Beiden ist klar, dass das Tier leidet und von seinen Schmerzen erlöst werden muss. Doch bringen sie es auch übers Herz? - Ein Film über Verantwortung, den Tod und das Erwachsenwerden.

Anja Großwig (*1979) durchlief zunächst eine Tischlerlehre, bevor sie 2007 ihr Kunststudium an der Ernst-Moritz-Arndt-Universita?t in Greifswald aufnahm. Es entstanden erste filmische Projekte, mit denen sie erfolgreich an regionalen und überregionalen Filmfestivals teilnahm. 2011 wechselte sie an die Filmuniversität Konrad Wolf in Potsdam, um dort 2016 den Studiengang Animation abzuschließen. Von Juli bis Dezember 2016 malte und gestaltete Anja Großwig in Hannover ihren Animationsfilm mit dem Titel „Brace“ (7 min). Seit 2017 lebt und arbeitet sie freiberuflich in Passau. Inhalt: „Brace“ zeigt eine dysfunktionale Beziehung zweier völlig gegensätzlicher Charaktere. Chaos und Ordnung, Akribie und Lässigkeit, Pedanterie und Großzügigkeit als Persönlichkeitsmerkmale stehen unvereinbar gegeneinander wie Lärm, Hektik und Wirrnis der Großstadt zu Ruhe, Geschu?tztheit und Kontrollierbarkeit des eigenen Heims.

Das Kurzfilmstipendium cast&cut wird seit 2003 jährlich an zwei Filmemacher/Innen aus Deutschland vergeben. Die Stipendiat/Innen wohnen und arbeiten für ein halbes Jahr in der Villa Minimo in Hannover. Sie erhalten eine monatliche Unterstützung sowie einen Produktionskostenzuschuss. Die Stipendiatenwohnung wird von der Firma Gundlach bereitgestellt. Inzwischen sind 29 cast&cut-Kurzfilme in der Region Hannover entstanden, vielfach erhielten sie nationale und internationale Preise sowie das Gütesiegel „besonders wertvoll“ der FBW und liefen auf internationalen Festivals.