Rund 23.000 Besucher beim 23. Filmfest Emden-Norderney
- tolle Stimmung und volle Kinos trotz Fußball-EM

Mit einem Rekord von mehr als 100 Filmgästen - ob Schauspieler, Regisseurin, Produzentin oder Drehbuchautor - kann das Festival auf eine erlebnisreiche Woche mit spannenden Talks, hochwertigen Filmen, lebendiger Publikumsresonanz und guter Atmosphäre zurückblicken. Katharina Thalbach, Gewinnerin des Schauspielpreises und Ehrengast des Festivals, freute sich über die Auszeichnung und hat Emden und Norderney gleich als zukünftige Wunschspielorte auserkoren. Beim Filmtee, dem Talk bei Ostfriesentee und Kluntjes, hatten Publikum und Festivalgäste eine Stunde lang die Gelegenheit, einem intensiven Gespräch zwischen Katharina Thalbach und Dorothee Wenner zu lauschen. Auch Otto Sander, der mit dem Film BIS ZUM HORIZONT, DANN LINKS! in Emden war, verkündete, die Atmosphäre genossen zu haben und im nächsten Jahr wieder nach Emden kommen zu wollen.

In Emden und auf Norderney waren die Kinos sehr gut besucht, zahlreiche Vorstellungen waren ausverkauft. Die Schulvorstellungen des Festivals erfreuten sich mit insgesamt 4600 verkauften Karten besonders großer Beliebtheit. Insgesamt haben rund 23.000 Zuschauer die Festivalveranstaltungen besucht, ungefähr so viele im vergangenen Jahr - und das bei zeitgleich laufender Fußball-Europameisterschaft.
Preisträger

Das gab es noch nie auf dem Internationalen Filmfest Emden-Norderney: Gleich drei Preise erntete der Debütfilm SCHULD SIND IMMER DIE ANDEREN von Lars-Gunnar Lotz - den Bernhard Wicki Preis, den NDR Filmpreis für den Nachwuchs und den DGB Filmpreis. Nach einem Grußwort des Emder Oberbürgermeisters Bernd Bornemann warteten die 600 Gäste im ausverkauften Neuen Theater gespannt auf die Gewinner der fünf ausgelobten Filmpreise sowie auf die Verleihung des Emder Schauspielpreises. Insgesamt sind die Preise des diesjährigen Festivals mit 51.000 Euro dotiert. Fast alle Preise werden vom Publikum vergeben.
Bernhard Wicki Preis
Nominiert für den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Publikumspreis waren 17 Filme aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Norwegen.
Preispatin: Elisabeth Wicki-Endriss
Förderer: Stadtwerke Emden, vertreten durch Geschäftsführer Remmer Edzards; SCORE Tankstellen- und Mineralölhandels GmbH, vertreten durch Geschäftsführer Thomas Ehrlich; Insel Norderney, vertreten durch Marketingleiter Herbert Visser
1. Preis (Euro 10.000)
SCHULD SIND IMMER DIE ANDEREN , D 2012, Reg.: Lars-Gunnar Lotz
2. Preis (Euro 3.000)
TIME OF MY LIFE (“Tot altijd”), B 2012, Reg.: Nic Balthazar
3. Preis (Euro 2.000)
HASTA LA VISTA, B 2011, Reg.: Geoffrey Enthoven

AOK-Filmpreis
Der AOK-Filmpreis zeichnet die Regie eines Wettbewerbsfilms aus, der das Thema Gesundheit kreativ aufgreift. Er ist mit einem Preisgeld von 5000 Euro dotiert.
Förderer: AOK Niedersachsen, vertreten durch Regionaldirektor Norbert Hemken
Der Preis ging an:
TIME OF MY LIFE (“Tot altijd”), B 2012, Reg.: Nic Balthazar
DGB Filmpreis
Sechs Filme, die sich in besonderer Weise mit gesellschaftlichen Problemen auseinandersetzen, standen im Wettbewerb um den mit 5.000 Euro dotierten Publikumspreis. Die nominierten Produktionen greifen dabei ganz unterschiedliche sozial relevante Themen auf, z.B. Gewalt, Integration, ungewollte Schwangerschaften oder die Auswirkungen der Finanzkrise auf den Alltag der Bürger in Deutschland.
Förderer: DGB Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt, vertreten durch Bernhard Hemsing, Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft NGG Nahrung Genuss Gaststätten
Der Preis ging an:
SCHULD SIND IMMER DIE ANDEREN, D 2012, Reg.: Lars-Gunnar Lotz

Ostfriesischer Kurzfilmpreis der VGH
10 Produktionen aus den Niederlanden, Irland, Deutschland, England und Frankreich gingen ins Rennen um den begehrten "Kamera-Ottifanten". Der Sieger des Kurzfilmwettbewerbs erhält neben dem von Otto Walkes entworfenen Preissymbol ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro. Der zweite Platz ist mit 1000 Euro und der dritte Platz mit 500 Euro dotiert.
Förderer: VGH Niedersachsen, vertreten durch Regionaldirektor Lothar Streblau
1. Preis (Euro 2.500 + Kamera-Ottifant)
I HAVE A BOAT, D 2011, Reg.: Nathan Nill
2. Preis (Euro 1.000)
THE CRUSH, IRE 2010, Reg.: Michael Creagh
3. Preis (Euro 500)
FRIEND REQUEST PENDING, UK 2011, Dir.: Chris Foggin
NDR Filmpreis für den Nachwuchs
Ausgezeichnet mit dem NDR Filmpreis für den Nachwuchs wird die Regie eines deutschen Erstlings- oder Zweitlings-Spielfilms. Das Publikum bewertete während des Festivals fünf Filme, die nun darauf hofften den mit 5.000 Euro dotierten Preis mit nach Hause nehmen zu dürfen.
Förderer: NDR Landesfunkhaus Niedersachsen, vertreten durch Holger Ahäuser, NDR Studioleiter Oldenburg
Der Preis ging an:
SCHULD SIND IMMER DIE ANDEREN, D 2012, Reg.: Lars-Gunnar Lotz

Emder Schauspielpreis
Seit 2011 wird zusätzlich zu den Publikumspreisen der Emder Schauspielpreis vergeben. In diesem Jahr durfte sich Katharina Thalbach freuen, auf der festlichen Gala den Preis entgegen zu nehmen. Die renommierte Schauspielerin ist seit vielen Jahren fester Bestandteil der deutschen Filmszene und überzeugt sowohl in Charakterrollen wie kürzlich in FRIEDRICH - EIN DEUTSCHER KÖNIG als auch in Familienfilmen wie Detlev Bucks HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI.
In seiner Laudatio schwärmte Dr. Ulrich Spies, Leiter des Referates Grimme-Preis beim Grimme-Institut: „Ihr Publikum verehrt sie, ihre Kollegen schätzen sie, die Arbeit treibt sie an, das Leben liebt sie und sie das Leben: Katharina Thalbach ist mehr als nur eine hinreißende Schauspielerin - sie ist ein Gesamt-Kunstwerk, zu Hause auf der Bühne und vor der Kamera. Sie ist Mimin, beachtete Theaterregisseurin, gefragte Sprecherin und eine rundum sympathische Frau, mit einem der bezauberndsten Lächeln und ansteckendstem Lachen der Schauspielergilde.“
Förderer: Dirks Group Emden, vertreten durch Geschäftsführer Marcus Dirks

Emder Drehbuchpreis
Nach heißen Diskussionen ermittelte bereits am Freitag, 8. Juni die in enger Zusammenarbeit mit dem Grimme-Institut berufene Jury aus 76 anonym eingereichten Drehbüchern den Gewinner des Emder Drehbuchpreises. Die insgesamt 12.000 Euro Preisgeld werden zweckgebunden für die Entwicklung neuer Projekte vergeben.
Förderer: Seehafenspedition Jakob Weets
Emder Drehbuchpreis 2012 (Euro 10.000)
Nicole Armbruster und Marc Brummund mit „Freistatt“
Nominierungen (je Euro 1.000)
Elmar Freels mit „Palmen im Pott“
Rebekka Wulff mit „Annegrets Heimkehr“

Sonderpreis: Ein Schreibtisch am Meer
Der wohl ungewöhnlichste Preis eines deutschen Filmfestivals, zwei Wochen Kurzstipendium zur Projektentwicklung im Loft des kleinen, exklusiven und gemütlichen Hotels Seesteg wurde bereits am Samstag im Rahmen des Dünentalks im Kurtheater Norderney vergeben.
Förderer: Hotel Seesteg, Norderney
Der Preis ging an:
Sheri Hagen, Regisseurin AUF DEN ZWEITEN BLICK
Weitere Informationen: www.filmfest-emden.de