Zwei neue Stipendiatinnen drehen Filme in der Region Hannover

Aline Helmcke und Viv Li erhalten das Kurzfilmstipendium cast&cut der Stiftung Kulturregion Hannover und der nordmedia. Für jeweils ein halbes Jahr sind die beiden Filmemacherinnen in Hannover zu Gast und arbeiten hier an ihren Kurzfilmprojekten.

Aline Helmcke, *1974 in Berlin, ist Bildende Künstlerin und Filmemacherin mit den Schwerpunkten Zeichnung und animiertes Bewegtbild, sie lebt und arbeitet in Leipzig und Berlin. Helmcke studierte Bildende Kunst an der Hochschule der Künste Berlin sowie Animation am Royal College of Art in London. Ihre Arbeiten sind sowohl auf Filmfestivals als auch in Ausstellungen zu sehen­ - aktuell auf dem Filmfest Bremen und im Frauenmuseum Wiesbaden. Aline Helmcke erhielt Preise und Stipendien, zuletzt ein Stipendium des Deutschen Künstlerbundes sowie des Horst-Janssen-Museums Oldenburg. Sie lehrt im In- und Ausland, u.a. an der Bauhaus-Universität Weimar.

Aline Helmcke (Foto: © Aline Helmcke)
Aline Helmcke (Foto: © Aline Helmcke)

Von Januar bis Juni 2023 ist Aline Helmcke in der Stipendienstätte Villa Minimo in Hannover zu Gast. Hier arbeitet sie an ihrem Animationsfilm I'VE NEVER BEEN TO PINE ISLAND (AT). Der Kurzfilm reflektiert das komplexe Spannungsgefüge zwischen Klimakrise, menschenerdachter und menschengemachter Zivilisation und der Sehnsucht nach einem Leben im Einklang mit der Natur.

Viv Li, *1990 in Peking, ist eine Filmemacherin, Künstlerin, Autorin und Comedian und lebt in Berlin. Sie studierte Englische Literatur in Peking, Theater- und Filmwissenschaften in Manchester und Regie mit DocNomads im Erasmus-Stipendienprogramm. Ihr letzter Film I DON'T FEEL AT HOME ANYWHERE ANYMORE lief auf mehr als 50 Filmfestivals und erhielt internationale Auszeichnungen, darunter eine besondere Erwähnung vom International Documentary Festival Amsterdam.

Viv Li (Foto: © Beth Mickalonis)
Viv Li (Foto: © Beth Mickalonis)

Von Juli bis Dezember 2023 ist Viv Li in Hannover zu Gast und wird hier an ihrem Kurzfilm-Projekt A SOIL A CULTURE A RIVER A PEOPLE arbeiten. In einer dystopischen Zukunft erhält der chinesische Regierungsbeamter Shuwei eine Einreiseerlaubnis für ein Stadtviertel in Changde, einer Replik der Altstadt Hannovers. Der Ort soll der chinesischen Bevölkerung die Welt des westlichen Kapitalismus näherbringen. Shuwei streift einen Tag lang durch die Straßen, Lokale und Cafés.

Das Aufenthaltsstipendium cast&cut bietet Filmschaffenden, die in Deutschland leben, attraktive Leistungen wie ein monatliches Stipendiengeld und einen Projektkostenzuschuss in Höhe von 20.000 Euro. Das Wohnungsunternehmen Gundlach stellt für den Aufenthalt ein möbliertes Appartement in der Villa Minimo in Hannover bereit.

Das landesweit einzigartige Kurzfilm-Stipendium wird seit 2003 erfolgreich vergeben. Bislang waren 41 Stipendiatinnen und Stipendiaten in Hannover zu Gast und haben in der Region ihren cast&cut-Kurzfilm gedreht. Viele Filme wurden auf internationalen Festivals (u.a. Cannes, Clermont-Ferrand, Oberhausen) und auch im Fernsehen gezeigt, einige erhielten namhafte Auszeichnungen, u.a. auch den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold.