cast & cut 2003: Kurzfilmer erhalten erstes Stipendium
Philipp Batereau und Grzegorz Muskala

Das kreative Potenzial insbesondere im Bereich des Kurzfilms zu fördern und damit die junge Medienlandschaft zu stärken sind die Ziele der Stipendien cast & cut, die die nordmedia Fonds gemeinsam mit der Stiftung Kulturregion Hannover jetzt erstmals an junge Filmemacher-/innen aus dem Kurzfilmbereich vergeben worden sind. Die Stiftung Kulturregion Hannover und die nordmedia Fonds bieten ab 2003 jährlich zwei Stipendien an. Die Stipendiaten/innen erhalten aus Stiftungsmitteln für jeweils ein halbes Jahr in Hannover Wohnmöglichkeiten sowie einen monatlichen Geldbetrag in Höhe von 1.000 EUR. Die nordmedia Fonds stattet jedes Stipendium mit einem Produktions-kostenzuschuss in Höhe von 5.000 EUR aus.

Stipendienstätte ist die in attraktiver Lage Hannovers gelegene "Villa Minimo" (Foto), die von der Fa. Gundlach GmbH & Co. Wohnungsunternehmen unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird. Sie beherbergt gleichzeitig die Stipendiaten/innen vom Kunstverein Hannover. Die Projektträger erhoffen sich durch die Verbindung von Bildenden Künstlern und Filmemachern zusätzliche Synergien im künstlerischen Schaffen.
Das Stipendium ist für Kurzfilmer aus dem gesamten Bundesgebiet Deutschlands offen. Es richtet sich gezielt an junge Filmemacher, die im Bereich des Kurzfilms ihre filmischen Erfahrungen erweitern und/oder kreatives Neuland betreten wollen.
Vorraussetzung für die Bewerbung ist ein Kurzfilmprojekt, das während der Dauer des Stipendiums auf Film, Video oder einem anderen Trägermaterial realisiert werden soll. Für die Dauer des Stipendiums sollten sich die Stipendiaten/innen in Hannover aufhalten.
Im Jahr 2002 wurden die Stipendien erstmals ausgeschrieben. Zum Ende des Ausschreibungszeitraumes lagen 25 Bewerbungen aus der gesamten Bundesrepublik vor. In der Jurysitzung konnten zwei vielversprechende Stipendiaten ermittelt werden. Die Jury bildeten: Franziska Stünkel, Kirsten Winter, Henning Kunze (Filmförderung nordmedia), Jochen Coldewey (Bereichsleiter nordmedia funding) und Anja Schmidt (Geschäftsführerin Stiftung Kulturregion Hannover).

Die Wahl fiel auf Philipp Batereau (Foto) aus Frankfurt (1. Jahreshälfte) und Grzegorz Muskala aus Mönchengladbach (2. Jahreshälfte).
Philipp Batereau ist 29 Jahre alt, hat Philosophie, Anglistik und Germanistik studiert und ist ein klassischer Quereinsteiger in die Filmbranche. Seit 1995 bildete er sich über verschiedene Praktika, Assistenzen und als freier Mitarbeiter in der Theater- und Filmszene aus und weiter. 1995 entstand auch sein erster Kurzfilm, der mittlerweile ergänzt wurde durch vier weitere Kurzfilmprojekte. Die von ihm eingereichten Kurzfilme zeigen eine außergewöhnlich hohe Qualität. Das von ihm für den Stipendienaufenthalt in Hannover geplante Filmprojekt erzählt eine bizarre Geschichte von einem Doppelgänger und dem Spiel mit Schein und Wirklichkeit.

Grzegorz Muskala ist 24 Jahre alt und hat gerade sein Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, der Geschichte und Kunstgeschichte abgeschlossen. Zeitgleich absolvierte er ein Ausbildungsprogramm der Filmwerkstatt Köln für Kamera, Schnitt und Drehbuch. Noch bis zum Sommer 2003 durchläuft er ein einjähriges Training in Film- und Fernsehregie an der staatlichen Hochschule für Film-, Fernsehen und Theater in Lodz (Polen). Seine bisherigen Filmprojekte weisen hohe Qualität und ungewöhnliche Sichtweisen auf. Das von ihm vorgesehene Projekt für Hannover erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die noch voller Idealismus glaubt, - im wahrsten Sinne des Wortes - durch Wände gehen zu können. Im Konflikt mit ihrem Freund, tritt sie schließlich den schmerzhaften Beweis an.
Beide Kandidaten heben sich durch hohe Qualität bisheriger Arbeiten sowie durch eine beeindruckende Dichte und Kreativität in den Filmstoffen vom Großteil der anderen Bewerber deutlich ab.