cast & cut-Stipendium: Talentierte RegisseurInnen verwirklichen ihre Kurzfilme in Hannover

Die RegisseurInnen Jalal Maghout und Lillah Halla erhalten das Kurzfilmstipendium cast & cut der Stiftung Kulturregion Hannover und der nordmedia. Für jeweils ein halbes Jahr sind die beiden FilmemacherInnen in Hannover zu Gast und drehen einen Kurzfilm in der Region.

Jalal Maghout, geboren 1987 in Syrien, studierte Visuelle Kommunikation an der Universität von Damaskus, wo er anschließend als Assistenzprofessor lehrte. 2013 reiste er wegen des Krieges aus Syrien aus, und bewarb sich um einen Studienplatz an der Filmuniversität Babelsberg.

Bis 2019 studierte Jalal Maghout dort Animationsregie. Mit seinem Animadok-Film SULEIMA war er auf internationalen Wettbewerben und Festivals zu Gast und gewann einige Preise. Er war Jurymitglied der Animationsfilm-Festivals in Stuttgart und Annecy.

Jalal Maghout | Foto: Jalal Maghout
Jalal Maghout | Foto: Jalal Maghout

Von Januar bis Juni 2020 ist Jalal Maghout in der Stipendienstätte Villa Minimo in Hannover zu Gast und arbeitet hier an dem animierten Kurzfilm ALS ICH EIN BAUM WAR (AT). Die Dystopie handelt über einen Menschen, der anders ist und deswegen von der Gesellschaft zermürbt und ausgestoßen wird.

Lillah Halla, geboren 1981 in Brasilien, studierte Regie und Drehbuch an der Filmhochschule EICTV in San Antonio de los Banos in Kuba. Zwischen 2004 und 2009 war Lillah Halla mehrfach in Berlin tätig. Als Live-Video-Regisseurin und Cutterin für das Theater arbeitete sie mit Regisseuren wie Christoph Schlingensief, Frank Castorf und Stefan Kaegi zusammen. 2014 nahm sie an einem Forschungsprogramm der Concordia University in Montreal teil. Ihre eigenen Filme und viele Filme, an denen sie beteiligt war, liefen auf internationalen Festivals, einige erhielten Auszeichnungen. Lillah Halla arbeitet als Regisseurin und Drehbuchautorin in Berlin.

Lillah Halla | Foto: Maria Elena Moran
Lillah Halla | Foto: Maria Elena Moran

Von Juli bis Dezember 2020 wird sie in Hannover zu Gast sein und hier einen experimentellen Dokumentarfilm unter dem Titel WENN ICH NICHT TANZEN KANN... verwirklichen. Hierfür möchte sie Menschen vor Ort gewinnen, sie nach ihrer Lieblingsmusik und persönlichen Geschichten und Erinnerungen befragen, um persönliche Filmportraits anzufertigen. Ein ähnliches Projekt konnte sie 2014 mit viel Erfolg in Kuba umsetzen.

Das cast&cut-Stipendium bietet für junge FilmemacherInnen attraktive Leistungen. Es beinhaltet einen monatlichen Geldbetrag, einen Projektkostenzuschuss in Höhe von 20.000 Euro und Sponsorenleistungen über den Zeitraum eines halben Jahres. Das Wohnungsunternehmen Gundlach stellt den StipendiatInnen ein möbliertes Appartement in der Villa Minimo in Hannover-List zur Verfügung.

Das in Deutschland einzigartige Kurzfilm-Stipendium wird seit 2003 erfolgreich vergeben. Bislang waren 35 StipendiatInnen aus ganz Deutschland in Hannover zu Gast und haben in der Region ihren cast & cut-Kurzfilm gedreht. Viele Filme wurden auf internationalen Festivals (u.a. Cannes, Clermont-Ferrand, Oberhausen) und auch im Fernsehen gezeigt, einige erhielten namhafte Preise u.a. auch den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold.