Nordfriesland heute: Nach dem Tod seines Schwiegervaters übernimmt Hauke Haien gleich zwei wichtige Funktionen im Küstenschutz. Er wird Deichgraf und Direktor des Küstenschutzes. Fachlich ist Hauke weit und breit der beste Mann für diese Aufgabe. Er ist ein Visionär, der im Einklang mit der Natur lebt und denkt. Allein die Menschen sind nicht seins. Als Eigenbrötler weiß Hauke kaum, wie er ein Publikum begeistern und Mitstreiter gewinnen kann. Seine Warnungen vor den Auswirkungen des Klimawandels werden im Dorf als Hysterie abgetan. Natürlich wissen die Küstenbewohner, dass eine krasse Kurskorrektur der Klimapolitik unvermeidlich ist. Doch sobald diese die eigene Existenz betrifft, hält man lieber weiter am Bewährten fest.

Zu Haukes Glück unterstützt ihn seine Frau Elke, eine offene und kommunikative Person. Umsichtig und klug gelingt es ihr, Hauke Gehör zu verschaffen. Endlich wird seine Vision für die Region diskutiert. Überraschend stoßen Haukes Ansätze auch in der Politik auf ein positives Echo. Man verspricht, ihn zu unterstützen.

Hauke genießt den Erfolg. Doch nicht lange: Als bekannt wird, dass seine Pläne sehr viel radikaler sind als er bisher kommuniziert hat, schlagen ihm Unverständnis und Wut entgegen. Wenn nach der Öffnung der ersten Deichlinie das Land geflutet wird, verlieren die Menschen in der Region ein Stück ihrer Heimat: das Land, das ihre Vorfahren dem Meer über Jahrhunderte abgetrotzt haben. Haukes Vision, in der Folge auf dem Wasser zu leben, teilt niemand aus der Gemeinde: „Wir sind doch keine Frösche!“

Der Widerstand, der allgegenwärtige Druck und der Hass, dem sich Hauke nun ausgesetzt sieht, zehren an ihm. Dies hat verheerende Konsequenzen für seine Familie und sein direktes Umfeld. Die Katastrophe zieht auf - und lässt sich nicht mehr abwenden.