Starke Projekte aus Irland und Norddeutschland
nordmedia-Talk Bremen über irisch-deutsche Filme und Fördersysteme
Koproduktionen mit Irland gewinnen derzeit einen großen Stellenwert am deutschen Filmmarkt. So widmete die nordmedia dem Thema Irland einen Bremer Talkabend im Weserhaus: ein "Irischer Abend" mit Gästen aus Dublin und Galway, Guinness und - ganz untypisch - gutem Wetter.
Ralph Christians von der Firma Magma Film mit Sitz in Galway hat bereits zwei deutsche Tochterfirmen in Hamburg und plant nun eine weitere Niederlassung ab 01.09.2009 in Bremen: Es wird dann von der Hansestadt aus eine Video-on-demand-Plattform für die ganze Familie entwickelt. Christians ist langjährig als Filmemacher tätig und hat bereits viele Filme, auch als Koproduktion, realisiert. Derzeit arbeitet er an der Entwicklung eines Thrillers, der auf Norderney spielen soll.
Seine Tochter Emily Christians leitet die Firma Ulysses Film in Hamburg und ist spezialisiert auf Cartoon Movies. Derzeit entsteht in Zusammenarbeit mit Magma Film, und mit Förderung von nordmedia und dem Irish Film Board, der Animationsfilm THOR. Moe Honan von Magma hat zu dem Projekt erläutert, dass bei einer internationalen Auswertung die Sequenzen an die Länderstandards angeglichen werden müssen. Zunächst entsteht immer eine Art Hörspiel, dann werden die Szenen dazu animiert bei ihren Projekten. Moe ist zuständig für die Regiearbeit.
Ein regionaler Irland-Krimi, angelehnt an die Wallander-Erfolge aus Schweden, plant die Bremedia. Geschäftsführerin Claudia Schröder arbeitet gerade an der Entwicklung einer Reihe, die in Irland spielt. Die Filme sollen auf der Insel realisiert werden. Die Reihe wird auf deutsch gedreht, angelehnt an die Donna Leon-Verfilmungen. Die letzte internationale Koproduktion der Bremedia, ein Schweden-Krimi, hat seine TV-Premiere am 01.11.2009 im ZDF.
Ganz frische Drehbilder aus Irland hat Elmar Barltmae von der Firma Leonardofilm aus Oldenburg mitgebracht. Der Dokumentarfilm DIE KILLERALGEN berichtet von den Problemen, die toxische Algen in der Nordsee verursachen. Jährlich sterben Hunderte von Menschen auf Grund der gefährlichen Einzeller. Der Film entstand unter anderem an der irischen Küste. Der Ausstrahlungstermin auf ARTE ist für Ende 2009 geplant.
Sean Stokes ist der Vertreter des irischen Produzentenverbands, Screen Producers Ireland (SPI). Die SPI vertritt die Interessen derzeit 200 unabhängiger Produzenten aus Irland, berät auch in Finanzierungs- und Rechtsfragen. Die Dichte an Filmemachern ist sehr hoch - insgesamt sind knapp 600 Firmen registriert.
Ryanair hat die irischen Gäste kostenlos nach Deutschland geflogen - Anja Seugling als Marketing Managerin für Deutschland zeigte sich von dem Filmabend sehr begeistert und hat erläutert, wie sich die Streckenverbindungen der irischen Fluglinie zusammensetzen. Seit der Gründung hat Ryanair schon mehr als 79 Millionen Gäste transportiert.
Im Anschluss an die kurzweilige Gesprächsrunde haben die Gäste des Talks auch noch ein Stück irische Lebensart testen können: Guinness hat Bier gesponsort und die Küche vom Weserhaus hat Spezialitäten serviert. So wurde die deutsch-irische Verbindung bei gutem Essen und Trinken noch beim Netzwerken intensiviert.
Moderiert wurde der Abend von Jochen Coldewey, Leiter der Bereiche Förderung und Standortentwicklung. Angereist mit Ryanair war Patrick O'Neill vom Irish Film Board, der irischen Filmförderung. Anders als in Deutschland gibt es in Irland nur eine Filmförderung - deren Fördervolumen liegt pro Jahr bei 20 Millionen Euro. Sie unterstützen verschiedene Bereiche und es gibt bereits einen großen Teil geförderter Koproduktionen, auch mit deutschen Firmen.