„Ein Sprachrohr aller Fernsehkreativen“ - die Deutsche Akademie für Fernsehen beim nordmedia-Businessfrühstück

Am 28. April fand das erste nordmedia-Businessfrühstück des Jahres 2016 in Hannover statt, bei dem sich die 2010 gegründete Deutsche Akademie für Fernsehen e.V. vorstellte. Als Referenten waren der in Niedersachsen ansässige, freie Szenenbildner Frank Godt gemeinsam mit der Schauspielerin und Produzentin Kim Seidler vor Ort. Dem Verband gehören mittlerweile ca. 800 Fernsehschaffende aller Gewerke in 21 Sektionen an.

Frank Godt, der in diesem Jahr mit dem Grimme-Preis für WEISSENSEE ausgezeichnet wurde, führte aus, dass die Deutsche Akademie für Fernsehen e.V. sich als Stimme der Kreativen des Deutschen Fernsehens verstehe, denen sie mehr Sichtbarkeit verschaffen möchte.

Aus Protest gegen die Abschaffung von sektionsbezogen Auszeichnungen beim "Deutschen Fernsehpreis" sei die Akademie 2010 gegründet worden, erzählte Godt. Er selbst hatte den "Deutschen Fernsehpreis" 2009 noch in der Kategorie "Bestes Szenenbild" für DIE WÖLFE erhalten, danach wurden diese Kategorien abgeschafft.

Seit 2013 wird nun jährlich der "Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen" für herausragende kreative Einzelleistungen in allen Sektionen von Fernsehproduktionen verliehen. Gewählt werden die Preisträger durch die Mitglieder und nicht wie beim "Deutschen Fernsehpreis" durch eine Jury. Seit diesem Jahr hat der "Deutsche Fernsehpreis" Preise für kreative Gewerke wieder eingeführt.

Der Verband sei auf Bundes- und EU-Ebene tätig mit dem Ziel, die „Kultur des Fernsehens aufrecht zu erhalten“, so Godt. Dazu würden regelmäßig Podiumsdiskussionen und "Jour Fixe" mit den Mitgliedern organisiert, um mit Fernsehverantwortlichen und der Politik ins Gespräch zu kommen.

Themen seien hier z.B. die Novellierung des Urheberrechts, Lohndumping, „Buy-out“-Verträge und die Abschaffung der TV-Quote, ein wesentliches Anliegen des Verbandes. Außerdem sei das Thema „Gender“ im Fokus.

Kim Seidler berichtete beim Business-Frühstück von der Tatsache, dass weibliche Fernsehschaffende im Vergleich zu männlichen Kollegen weniger Aufträge bekämen. Da mit Schauspielerin Belinde Ruth Stieve eine „Gender“-Expertin im Publikum saß, wurde sie kurzerhand um einen kleinen Vortrag zum Thema gebeten.

Die Vielfalt der angerissenen Themen löste bei den zahlreich erschienenen Gästen des Businessfrühstücks eine lebendige Diskussion aus, die beim anschließenden Get-together in Einzelgesprächen weitergeführt werden konnte.

Fotos: Marlena Waldthausen