MANCHE MÖGENS FALSCH (AT)
- Genre
- Dokumentarfilm
- Format
- HD
- Länge
- 90 min
- Land/Jahr
- DE 2024
- Regie
- Stanislaw Mucha
In der südchinesischen Fälscherstadt Dafen werden millionenfach Kopien von berühmten Gemälden erstellt - es gibt nichts, was es nicht gibt. Ein Gerhard Richter ist ab 30 Euro zu haben. Ein kleiner van Gogh kostet in Dafen nur 45 Euro, seine ‘Sonnenblumen‘ in mittelgroß 100. Monets ‘Seerosen‘ 120, Rembrandts Selbstporträts 150 und für das Lächeln der Mona Lisa muss man um die 200 blechen, weil es angeblich für Chinesen nicht so einfach ist, sie abzumalen. Die Kopien-Welle in Dafen ist gigantisch: Über 10 Millionen Bilder werden hier pro Jahr gemalt.
Wir begegnen den Menschen, die hinter der bizarren Kunst-Maschinerie stehen. Wir treffen Kopisten - oder sollten wir sagen: Künstler? - und erhalten Einblick in ihre Werkstätten und Leben. Darunter sind talentierte Maler und besessene Talentlose, arme Träumer von großer Kunst und Reiche, die das Geschäftsmodell schlitzohrig bis ins Letzte ausreizen. Autor und Regisseur Stanislaw Mucha beobachtet sie bei ihrer Arbeit und erfährt ihre Sichtweise auf den westlichen Fälschungs-Boom, von ihren Wertvorstellungen und der großen Kunst des chinesischen Lebens.
Über die humorvollen wie ruhig beobachteten Begegnungen in Dafen hinaus stellt MANCHE MÖGEN‘S FALSCH Fragen, die uns Westler zum Nachdenken anregen: Was macht ein Original aus und wer kann es noch rezipieren? Kann auch eine Kopie Kunst sein? Was ist heute die Aufgabe von Kunst? Wird in der chinesischen Kunstwelt darüber nachgedacht? Wir leben in einer Zeit, in der alles perfekt reproduzierbar ist. Gibt es also noch Originale? Oder kommen wir im digitalen Zeitalter sogar dem Kern des Originals wieder näher? Die Begriffe Original und Kopie ist im westlichen Kunstmarkt mit dem Begriff der Fälschung verbunden.
In China gilt das Kopieren als höchste Form der Wertschätzung und ist in keinster Weise verpönt. Mit dem offenen Blick eines Regisseurs, der mit polnischem Hintergrund selbst den Begriff des Fremden und Ungewöhnlichen kennt, entdecken wir ein Wertmodell, das unser europäisches Verständnis möglicherweise bereichern könnte.
Buch, Regie: Stanislaw Mucha
Produktion: TAG/TRAUM Filmproduktion GmbH
Produzent: Matthias Greving
Producer:innen: Anne Reißner, jingjing Lü
Herstellungsleitung: Ron P. Glavas
Aufnahmeleitung, Produktionsassistenz: Pia Guckert
Kamera: Markus Winterbauer
Ton: Stanislav Mucha
Schnitt: N.N.
Postproduktion: N.N.
Musik: N.N.
Redaktion: Anne-Kathrin Brinkmann, ZDF/ARTE
Drehort: China (Shenzhen, Peking); Baden-Württemberg
Drehzeit: 03/2023 + 07/2023-08/2023
Produktionsstand: Endfertigung
Verleih: W-Film
Förderung: nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH (Produktion); DFFF; FFA; Film- und Medienstiftung NRW; MFG Baden-Württemberg
Information:
Kinescope Film GmbH
Böttcherstraße 1 -3
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