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© Susanne Schoon

Höhle & unterirdisches Gängesystem: Kulturdenkmal Gertrudenberger Loch im Bürgerpark, Osnabrück

Region: Osnabrück / Emsland

Kategorie: Bergbau / Fabrik / Industrieanlage

Bilder

Adressen

Gertrudenberger Höhle

Bürgerpark
49088 Osnabrück

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Ansprechpartner

Horst Grebing

Interessengemeinschaft Gertrudenberger Loch e.V.

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Beschreibung

Im Süden des Osnabrücker Stadtteils Sonnenhügel, unter dem Bürgerpark auf dem Gertrudenberg, verbirgt sich das Kulturdenkmal „Gertrudenberger Loch“ - ein weitverzweigtes unterirdisches Gängesystem, um das sich die unterschiedlichsten Entstehungstheorien und Sagen ranken.

Begehbar sind heute noch rund 900 m Gänge und „Räume“ in ca. 18 m Tiefe. Hier herrschen konstant ca. 12 Grad bei guter Belüftung. Es gibt keinen Strom. Der teilweise lehmartige Boden kann bei Nässe rutschig sein.

Im Jahre 1333 erhielt das Gertrudenberger Kloster vom Osnabrücker Domkapitel ein „kleines, verlassenes Steinbruchgelände“, das in den folgenden Jahrhunderten als Kalklieferant diente. Das Gertruden¬berger Loch entwickelte sich zum wichtigsten Lieferanten von gebranntem Kalk für mehrere Osnabrücker Bauvorhaben: 1669 bis 1671 für den Bau des Osnabrücker Schlosses und auch für die Verstärkung der Osnabrücker Stadtmauer vor dem Dreißig¬jährigen Krieg nutzte man den harten Trochitenkalk. Spätestens ab 1695, als der Falschmünzer Berndt Hülseman im Gertrudenberger Loch eine Falschmünzerei betrieb, endete der Kalkabbau.

1838 wurde von Senator Gerhard Friedrich Wagner, dem Begründer des Bürgerparks, die erste öffentliche Führung in das Gertrudenberger Loch angeboten. Im Juli 1841 wurde dem Bierbrauer Wilhelm Berckemeyer gestattet, im Gertrudenberger Loch Bierfässer einzulagern. Es folgten weitere Bierbrauer, die im „Eiskeller“ des Gertrudenberger Loches ihr Bier einlagerten. Und so nutzte bis Ende 1928 das obertägig erbaute Bürgerliche Brauhaus das Gertrudenberger Loch zur Bierlagerung.

Im Herbst 1939 wurden Arbeiten zur Erschließung des Gertrudenberger Loches als öffentlicher Sammelschutzraum aufgenommen und 1940 als Luftschutzraum geführt. Zeitweise bis zu 4.000 Personen fanden bei Luftalarm Unterschlupf im Gertrudenberger Loch. Es gab einen medizinischen Versorgungbereich.

Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg wurden die Zugänge von den alliierten Streitkräften zugeschüttet; erst durch vermeintliche Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen durch die spätere Bundesanstalt für Immobilienaufgaben wurden Zugänge wieder freigelegt. Aber erst seit 2023 kann man die Gänge mit dem Verein „Interessengemeinschaft Gertrudenberger Loch e. V.“ wieder betreten.

Siehe auch: Dreharbeiten-Leitfaden für Osnabrück

Karte

Höhle & unterirdisches Gängesystem: Kulturdenkmal Gertrudenberger Loch im Bürgerpark, Osnabrück

Wegbeschreibung

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