Papier ist für viele ökologisch und viel besser als Plastik. Es ist Teil unserer Kultur, der Stoff auf den wir unsere Träume drucken, Transporteur für Bildung und Fortschritt. Doch was kaum jemand bedenkt: Papier kann auch dreckig sein. 40 Prozent des industriell gefällten Holzes weltweit gehen heute schon in die Papierherstellung. 2018 waren das 400 Millionen Tonnen Papier. Bis 2050 benötigt die Papierbranche - auch dank des Onlinehandels - voraussichtlich die gesamte Menge des Holzes, das in den Wäldern unserer Erde nachwächst.

Das besondere Problem dabei: Für die braunen Pappkartons von Amazon, Zalando und Co werden lange Weichholzfasern benötigt. Die findet man hauptsächlich in Nadelwäldern in Nord- und Osteuropa oder in Kanada. Die Bestände sind beschränkt, der Bedarf wächst und der Gewinn ist groß. Die Hemmungen geschützte Wälder zu roden sinken. Rund um die Papierherstellung entwickelt sich ein Krimi mit Handlungsorten im Finnland, Schweden, Frankreich, Brüssel und der Slowakei. Handelnde sind Politiker, Weltkonzerne, Förster und Zertifizierer, wie der FSC.