nordmedia-Talk Hannover: Pixel in Bewegung – Von Zeichentrick zu Animation

Chancen und Risiken einer sich verändernden Branche

Ob im Kino, in der Fernsehwerbung oder in Musikvideos: Animation, digitale Effekte und digitale Postproduktion spielen in den Medien eine zunehmend große Rolle. Immer häufiger kommen computeranimierte Figuren zum Einsatz, werden echte Bilder und virtuelle Szenarien kombiniert oder vermeintlich natürliche Welten auf dem Bildschirm gänzlich digital erschaffen. Unter dem Titel „Pixel in Bewegung - Von Zeichentrick zu Animation“ wurde dieser Themenbereich am 31.05. beim „nordmedia Talk Hannover“ vor 130 Gästen im enercity Expo Café von Branchen-Experten diskutiert. Denn auch in Niedersachsens Medienlandschaft hat sich der digitale Umbruch bereits vollzogen: Nach BACK TO GAYA ist mit URMEL AUS DEM EIS (Start: 3. August) bereits der zweite, computeranimierte Kinofilm in der Region fertig gestellt worden.

Verantwortlich dafür zeigt sich neben der Bavaria Filmproduktion die hannoversche Firma Ambient Entertaiment, deren Geschäftsführer Holger Tappe über Chancen und Risiken von Groß-produktionen wie „Urmel“ (Mitarbeiter: 60, Herstellungsdauer: 22 Monate) auf dem heimischen Markt informierte. Stephan Schesch von der Berliner Produktionsfirma Animation-X sieht das Erfolgs-Potential von computeranimierten Filmen vor allem in gelungener Ästhetik und guten Drehbüchern und betrachtet daher die Konkurrenz zu amerikanischen und kanadischen Produktionen insgesamt als wenig relevant. Dass die regionale Animationsbranche beispielsweise in der Werbeclip-Herstellung qualitativ bereits ein hohes Niveau erreicht hat, bestätigt die Firma SoulPix aus Hannover, zu deren Kunden internationale Konzerne wie BMW, Nike und Sony zählen. Zur Illustration der Arbeit seines Studios erklärte Frank Sennholz anhand von Filmausschnitten die Entstehung von Characters und präsentierte außerdem das aktuelle Musikvideo von SoulPix. Für Thomas Schäffer, Geschäftsführer von nordmedia, ist dies ein weiterer Beleg dafür, welche wirtschaftlichen Möglichkeiten für den heimischen Medien-standort in der digitalen Filmproduktion liegen. Generell befinde sich der Markt im Umbruch, da die Kosten für einen Realdreh inklusive oft aufwändiger Postproduktion die der Computeranimation bei Weitem übersteigen, so Schäffer. Dies bekräftigte auch Uli Plank, Medienprofessor aus Braunschweig und Ausbilder der „Nachwuchskräfte“, und betonte neben den hohen technischen Möglichkeiten, die Animations-Software heute bietet, auch deren inzwischen vergleichsweise umfassende Verfügbarkeit für private Nutzer. Dass die regionale Animationsbranche bereits auf hohem Niveau arbeitet aber dennoch positives Entwicklungspotential hat, bestätigten alle Podiumsgäste.

Einen Überblick über die regionale Animations-Branche sowie zahlreiche Filmbeispiele finden sich auf der DVD „Pixel in Bewegung - Animation made in Niedersachsen and Bremen“ die über nordmedia zu beziehen ist.