Preise für "Timbuktu" und "Xenia" beim FilmFest Osnabrück

- rund 6.200 Zuschauer besuchten 29. Ausgabe

Preisgewinner und FilmFest-Team 2014
Preisgewinner und FilmFest-Team 2014

Mit Preisgewinnern aus Brasilien, Griechenland und Mali sowie einem leichten Anstieg der Besucherzahlen ist das 29. Unabhängige FilmFest Osnabrück nach fünf intensiven Festivaltagen erfolgreich zu Ende gegangen: Der malische Spielfilm TIMBUKTU von Abderrahmane Sissako hat dabei den mit 10.000 Euro dotierten Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück gewonnen. Die von der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur gestiftete Auszeichnung wurde auf der Preisverleihung des Festivals in Anwesenheit der Hauptdarstellerin des Films Toulou Kiki übergeben. Der Film schildert in präzisen, unaufgeregten Bildern den Einfall von Islamisten in ein afrikanisches Dorf.

Katja Diehl, Pressesprecherin der Stadtwerke Osnabrück, und Hauptdarsteller Nikos Gelia mit dem Publikumspreis für XENIA
Katja Diehl, Pressesprecherin der Stadtwerke Osnabrück, und Hauptdarsteller Nikos Gelia mit dem Publikumspreis für XENIA

Den zum zweiten Mal vergebenen Publikumspreis des FilmFest Osnabrück, der mit 2.500 Euro dotiert ist und von den Stadtwerken Osnabrück gestiftet wird, gewinnt der griechische Spielfilm XENIA von Panos Koutras. Die bunte Tragikomödie schildert die Reise zweier ungleicher Brüder durch Griechenland auf der Suche nach ihrem Vater. Der Preis wurde von Hauptdarsteller Nikos Gelia entgegen genommen.Der brasilianische Animationsfilm DER JUNGE UND DIE WELT von Alê Abreu gewinnt den mit 2.000 Euro dotierten Filmpreis für Kinderrechte, der vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familien der Stadt Osnabrück gestiftet wird. Die Jury aus fünf Osnabrücker Jugendlichen beeindruckte vor allem „die kreative Darstellung der allgemeinen Lage der Kinder und Umwelt auf dieser Welt“.

Darstellerin Toulou Kiki nimmt den Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück für timbuktu entgegen (mit Gerrit Sievert, Lukas Foerster, Britt Beyer, Heiko Pinkowski)
Darstellerin Toulou Kiki nimmt den Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück für timbuktu entgegen (mit Gerrit Sievert, Lukas Foerster, Britt Beyer, Heiko Pinkowski)

Ebenfalls eine Jury aus drei Osnabrücker Jugendlichen vergab den Filmpreis für Zivilcourage, dotiert mit 1.000 Euro und gestiftet vom Landkreis Osnabrück. Gewinner ist MAI der estnischen Regisseurin Maria Reinup, in dem eine junge Frau mit einem sterbenden Obdachlosen konfrontiert wird. Der Film vermittle eindrucksvoll, „wie wichtig es ist, in entscheidenden Situationen einzugreifen“, verkündete die Jury in ihrer Begründung. MAI zeige viele unterschiedliche Perspektiven, mache nachdenklich und sei sehr glaubwürdig, so die Jury. Der per Abstimmung gewählte Preis für den besten Kurzfilm, mit 500 Euro dotiert und vom Studierendenrat der Universität Osnabrück gestiftet, geht an den Animationsfilm PANDAS von Matúš Vizár, eine Koproduktion zwischen Tschechien und der Slowakei.

Regisseur Veit Helmer präsentierte QUATSCH UND DIE NASENBÄRBANDE im Kinderprogramm.
Regisseur Veit Helmer präsentierte QUATSCH UND DIE NASENBÄRBANDE im Kinderprogramm.

Rund 6.200 Zuschauer besuchten die diesjährigen Vorstellungen des Unabhängigen FilmFest Osnabrück. „Damit können wir einen leichten Anstieg verzeichnen und zugleich unseren sehr guten Besucherschnitt von 140 Besuchern pro Vorführung halten“, sagt Festivalleiter Florian Vollmers. „Ich freue mich besonders, dass unsere neue Sektion FilmFest-Extrem mit engagierten Genre-Filmen im zweiten Jahr ihres Bestehens deutlich besser angenommen wurde.“ Hier liefen unter anderem der Science-Fiction-Thriller UNDER THE SKIN und die Zeitreise-Fantasie TIME LAPSE.

„Sehr zufrieden sind wir auch mit den Vorstellungen unserer Retrospektive, in der wir unter anderem einen Stummfilm mit Live-Musik und einen filmhistorischen Vortrag angeboten haben“, sagt Vollmers. Auch das Kurzfilm-Programm für Vorschulkinder „Ufolinos“, das im vergangenen Jahr erstmals gezeigt wurde, sowie die Auswahl niedersächsischer Kurzfilme „Nord Shorts“ sei sehr gut angenommen worden. „Wir sind gut aufgestellt, um jetzt die Jubiläumsausgabe als ältestes Filmfestival Niedersachsens vorzubereiten.“ Das 30. Unabhängige FilmFest Osnabrück wird vom 7. bis 11. Oktober 2015 stattfinden.

Weitere Informationen: www.filmfest-osnabrueck.de

Fotos: Kerstin Hehmann