"Im Sommer wohnt er unten" gewinnt beim 22. Internationalen Filmfest Oldenburg

- Zehn Prozent mehr Zuschauer als im letzten Jahr

Torsten Neumann, Tom Sommerlatte, Alice Pehlivanyan, Sebastian Fräsdorf, Iris Sommerlatte und Torsten Wieting (v.l.)
Torsten Neumann, Tom Sommerlatte, Alice Pehlivanyan, Sebastian Fräsdorf, Iris Sommerlatte und Torsten Wieting (v.l.)

Das Internationale Filmfest Oldenburg wurde in diesem Jahr vom Moviemaker Magazine zu den 25 coolsten Festivals der Welt gezählt. Der Zuspruch für das Festival bleibt auf internationaler Ebene demnach ungebrochen. In Oldenburg freute sich das Festival über einen Zuschauerzuwachs von über 10 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr. Weit mehr als 15.000 Zuschauer füllten die Kinosäle - und wählten am Ende Tom Sommerlattes Spielfilmdebüt IM SOMMER WOHNT ER UNTEN zum besten Film der Independent-Reihe, der neben dem German Independence Award auch auf die Liste der Nominierungen für den European Discovery Award - Prix FIPRESCI geschafft hat. Die European Film Academy verkündete die Nominierungen für den begehrten Debütfilmpreis erstmalig beim Filmfest Oldenburg.

Closing Night im Oldenburgischen Staatstheater
Closing Night im Oldenburgischen Staatstheater

Der Seymour Cassel Award wurde 2015 das erste Mal für die beste weibliche und die beste männliche schauspielerische Leistung verliehen. So gingen die Preise an die amerikanische Schauspielerin Sarah Silverman für ihre eindringliche Darstellung in Adam Salkys I SMILE BACK und an den serbischen Shooting-Star Niko Rakocevic, dem Hauptdarsteller in Dusan Milics TRAVELATOR. Der Schauspielerpreis wurde von drei Mitgliedern des im letzten Jahr gegründeten Advisory Boards, Deborah Kara Unger, RP Kahl und Buddy Giovinazzo, vergeben. Die Kurzfilmjury, bestehend aus dem Produzenten Marcus Machura, dem Regisseur Andreas Schaap sowie dem Schauspieler Marco Hofschneider, kürte den Film FREE von Martijn de Jong zum besten Kurzfilm des Festivals. In dem knapp 45-minütigen Drama schöpft ein lebenslang inhaftierter Mann neue Hoffnung, als ein junges Mädchen ihm im Rahmen eines Schulprojektes Briefe schreibt. Im Anschluss an die Preisverleihung wurde Prashant Nairs Film UMRIKA gezeigt, der bereits beim Sundance Filmfestival den Publikumspreis erhielt.

Hilger König, Torsten Neumann und Joanna Cassidy
Hilger König, Torsten Neumann und Joanna Cassidy

Die Schauspielerin Joanna Cassidy enthüllte ihren Stern auf dem OLB Walk of Fame, der insgesamt neunte in der Reihe. Die Hollywood-Ikone wurde in diesem Jahr mit einem Tribute geehrt, in dem neben ihrem neuesten Film TOO LATE von Regisseur Dennis Hauck die drei Klassiker BLADE RUNNER, FALSCHES SPIEL MIT ROGER RABBIT und UNDER FIRE gezeigt werden.

In der Retrospektive des diesjährigen Festivals wurden sechs Filme des amerikanischen Regisseurs George Armitage gezeigt. Die Kultfilme GROSSE POINTE BLANK, MIAMI BLUES und HIT MAN konnten ebenso wiederentdeckt werden wie VIGILANTE FORCE, GAS-S-S-S und HOT ROD. Die beiden Ehrengäste waren das gesamte Festival anwesend, um ihre Filme zu präsentieren.

Regisseur George Armitage bei der Eröffnung
Regisseur George Armitage bei der Eröffnung

Die zahlreichen Premieren in Oldenburg, darunter die Weltpremiere von Nick Basiles DARK mit Whitney Able in der Hauptrolle und Claire Carrés EMBERS sowie die Weltpremiere von Thomas Stillers Krimiserie GOTTLOS - WARUM MENSCHEN TÖTEN brachten eine Vielzahl an internationalen Gästen nach Oldenburg. Nadeshda Brennecke (GOD OF HAPPINESS), Dagmar Manzel (BESUCH FÜR EMMA), Debbie Rochon (MODEL HUNGER), Cedric Anger (NEXT TIME I’LL AIM FOR THE HEART) und Philippe Mora (THREE DAYS IN AUSCHWITZ) sind nur einige von ihnen.

Eröffnet wurde das 22. Internationale Filmfest Oldenburg von Elisabeth Scharangs JACK, der eindrucksvoll und spannend das Leben des österreichischen Frauenmörders Jack Unterweger erzählt. 1000 Zuschauer kamen in die EWE Arena um den Auftakt des Filmfests zu erleben. Oldenburg blickt auf ein erfolgreiches Festival zurück und freut sich über mehr internationale Beachtung denn je. 

Weitere Informationen unter: www.filmfest-oldenburg.de

Fotos: © Filmfest Oldenburg