KENNEDYS LIEBE ZU EUROPA
- Genre
- Dokudrama
- Format
- 4 K
- Länge
- 52 min / 45 min
- Land/Jahr
- DE 2021
- Regie
- Kai Christiansen
Als die Kennedys im Juni 1963 in West-Berlin ankommt, ist die Stadt in einem fast hysterischen Ausnahmezustand. Doch der Bau der Berliner Mauer durch die DDR zwei Jahre zuvor hat die West-Berliner empört und verschreckt, die besonne Reaktion des US Präsidenten gilt in West-Berlin als zu nachgiebig. Viele sind enttäuscht, dass die USA nicht versuchen, mit entschlossener Härte, den Bau der Mauer wieder rückgängig zu machen. Unbemerkt von den Reportern vertraut Kennedy Brandt ein Geheimnis an. Er ist nicht zum ersten Mal an dieser Stelle, er hat schon vor dem Krieg Europa zweimal bereist. Im Sommer 1937 und 1939.
1937 macht er die „Gran Tour“ eine beliebte Bildungsreise. Kirchen und Museen des alten Kontinents muss jeder gebildete Amerikaner einmal gesehen haben. So ein Trip gehört zur Grundlage für eine spätere Karriere in Regierungs- und Diplomatenkreisen. John macht sich mit seinem Freund Kirk LeMoyne, Lem, auf in Richtung Europa. Kennedy schreibt fleißig Tagebuch und seinem Kumpel kommt immer wieder die Rolle des „Sidekicks“ zu.
Die Tagebücher und Briefwechsel mit der Familie sind Grundlage des Films. Die erste Reise ist ein großes Vergnügen. „We picked up a bundle of fun“ schreibt der junge Kennedy über eine seiner zahlreichen Damenbekanntschaften, die im Auto mitgenommen wurde. In seinem Tagebuch steht vorne eine Liste mit allen Hotels, in denen er auf der Reise übernachtet hat und ein Sternchen haben alle, in denen es Ärger gab, da er „kein Gentleman war“.
Es geht von Frankreich weiter nach Italien. In Rom kann er dem Faschismus durchaus etwas abgewinnen und notiert, dass dieser Italien gut tue.
Begeistert ist er von einer Fahrt durch Bayern bis an den Rhein. Die Fachwerkhäuser und die freundlichen Menschen reißen Kennedy zu Begeisterungsstürmen hin. Die Deutschen sein wirklich zu gut, deshalb rotte man sich gegen sie zusammen, schreibt der Zwanzigjährige. Der junge Mann trifft europäische Prominenz und Diplomaten.
Es folgen zwei weitere Reisen, 1939 - um für seinen Vater, der US Botschafter in London ist die Stimmung im Land zu erkunden und 1945 als Armee Reporter im zerstörten Deutschland. Seine drei Reisen prägen ihn zutiefst und werden auch seine spätere US Politik maßgeblich beeinflussen.
Mit diesen Erfahrungen tritt Kennedy im Juni 1963 vor die Berliner und hält seine berühmte Rede, er bringt seine Verbundenheit mit der Stadt zum Ausdruck. „Isch bin in Bearliner“ ist sein Bekenntnis, dass die USA das westliche Europa weiter unterstützen werden. Nach seinen Aufzeichnungen ist dieser Tag einer der glücklichsten seiner Karriere, die Begeisterung der Deutschen berührt ihn tief. Willy Brandt wird später als Bundeskanzler diesen Gedanken aufnehmen und einen Wandel durch Annäherung beginnen. Historiker sind sich einig, dass dieser Weg für den späteren Fall der Mauer entscheidend war.
Und so lohnt sich dieser Blick zurück auch, um die heutige Stimmung in den USA und den Erfolg von Donald Trump besser zu verstehen. America first ist ein Slogan, der ursprünglich aus den 30er Jahren kommt. Die enge transatlantische Verbindung, die für uns so selbstverständliche Wertegemeinschaft, entstand erst nach dem zweiten Weltkrieg - nicht zuletzt Dank eines Politikers wie John F. Kennedy
Buch: Dirk Eisfeld, Kai Christiansen
Regie: Kai Christiansen
Produktion: Vincent Productions GmbH
Koproduktion: NDR/ARTE, ORF
Produzentin: Sandra Maischberger
Herstellungsleitung: Patrick Dresen
Producer: Enzo Maaß
Produktionsleitung: Peter Effenberg
Produktionsassistenz: William Eggert
Aufnahmeleitung: Gesine Blanke
Script Supervisor: Ulrike Franz
Kamera: Jan Kerhart
Kameraassistenz: Robert Wil, Jacob Schlesinger
Beleuchter: Matthais Franz
Licht: Ole Wedemann
Ton: Nils Becker
Schnitt: Jens Greuner
Schnittassistenz: Thomas David
Musik: N.N.
Szenenbild: Dennis Duos
Assistenz Szenenbild: Ann-Katrin Schäfer
Kostüm: Stefanie Jauß
Maske: Isabelle Neu
Spielfahrzeuge: Jan Kubkowski
Produktionsfahrer: Nils Düppers
Hygienbeauftragter: Jörg Lehmann
Sprecher: N.N.
Darsteller: Philipp Danne, Anna Drexler, Nicolo Pasetti, Peter Seaton-Clark, Siegfried W. Maschen, Markus Stolberg, Felix Briegel u.v. a.
Redaktion Philipp Abresch, NDR; Caroline Haidacher, ORF
Fotos: Beate Wätzel
Drehorte: Bremen, Bad Lauterberg und Umgebung
Drehzeit: 17.04.2021 bis 27.04.2021
Produktionsstand: Vorbereitung
Förderung: nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH (Produktion)
Information:
Vincent TV GmbH
Martin Kruppe
Kastanienallee 40
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Tel.: +49 (0)30-27 87 76 33
E-Mail: kruppe@vincent-tv.com