Sommerlicher nordmedia-Talk zu aktuellem Thema: "Bremen in Motion – Etwas wird sichtbar"

Start für den Wettbewerb "Filmstoffe gesucht zum Thema Bremen: Your location!"

Radio Bremen war das zentrale Thema des Abends: Die Umstrukturierung des Senders mit seinen jüngst erfolgten Ausgründungen sowie der Neubau in zentraler Innenstadtlage an der Weser, sind sichtbare Veränderungen, mit denen sich die Bremer Medienlandschaft neu aufstellt.



Moderator Jochen Coldewey widmete den Abend Rudi Carrell

Jochen Coldewey, Leiter der Förderung bei der nordmedia, erinnerte in seiner Begrüßung an den kürzlich verstorbenen Showmaster Rudi Carrell, der 1964 von Radio Bremen nach Deutschland geholt worden war und in Bremen über Jahrzehnte so populäre Formate wie „Die Rudi Carrell Show“, „Am laufenden Band“ und „Rudis Tagesshow“ produzierte. Seit 1975 wohnte Carrell in Syke bei Bremen und blieb dem Sender bis zuletzt eng verbunden.

Das aus 18 festen und einem umfangreichen Pool von freien Mitarbeitern bestehende Team beschäftigt sich in Bremen und Umgebung schwerpunktmäßig mit der Ausstattung von Film- und TV-Produktionen. Darüber hinaus ist das BBH-Team auch überregional unterwegs, wie z.B. kürzlich in Kaiserslautern bei einem Auftrag für die Fußball-Weltmeisterschaft oder auf bundesweiten Messen. Beim Bremer Bühnenhaus sei man offen für vieles, so Schmidt-Prestin.

Zum 1. April 2006 hat die Bremedia Produktion GmbH ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen. An dem Bremer Unternehmen halten die Bavaria Film GmbH 51 Prozent und Radio Bremen 49 Prozent. Auch die Bremedia soll zum weiteren Wachstum der Bremer Medienlandschaft beitragen, wenn es nach ihren Geschäftsführern Gerhard Schneider und Martin Moll geht. Die Bremedia stellt Hörfunk- und Fernsehbeiträge für Radio Bremen her, darüber hinaus wird sie in größerem Umfang auch für Dritte tätig und bringt jährlich rund fünf Millionen Euro zusätzliches Produktionsvolumen nach Bremen. Damit soll auch die Erhaltung der von Radio Bremen übernommenen Arbeitsplätze sichergestellt werden.

Insgesamt waren rund 120 Gäste der Einladung gefolgt. Das Thema reizte auch viele Interessierte von außerhalb, um sich über die Veränderungen der Medienlandschaft im Stadtstaat informieren zu lassen.

Prof. Dr. Heinz Glässgen
Prof. Dr. Heinz Glässgen

Einen Überblick über die jüngste Entwicklung bei Radio Bremen gab Intendant Prof. Dr. Heinz Glässgen. Als er 1999 vom NDR nach Bremen wechselte, brodelte die Gerüchteküche: „Radio Bremen wird geschlossen!“ „Der NDR übernimmt den Laden!“ „Bremen wird ein kleines Landesfunkhaus.“ Im ARD-Finanzausgleich hatten die Ministerpräsidenten der Länder (1999) eine massive Kürzung beschlossen. Glässgen musste rund ein Drittel des gesamten Etats sparen. Und er hatte eine Wahl - Klage oder Neustrukturierung. Mit einer ungeheuren Dynamik hat Glässgen sich das Ziel gesetzt: Radio Bremen muss dem Land erhalten bleiben! - Mit Hilfe von Programm- und Personalreduzierungen sowie dem Neubau des Funkhauses und der Ausgliederung von Produktions- und Ausstattungsbereich hat er quasi die „Flucht nach vorn“ angetreten und Radio Bremen neu aufgestellt.

Carsten Schmidt-Prestin
Carsten Schmidt-Prestin

Gleich zwei neue Gesellschaften haben in diesem Jahr ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen: Carsten Schmidt-Prestin als Geschäftsführer stellte die Bremer Bühnenhaus GmbH (BBH) vor. Die BBH, eine Ausgründung von Radio Bremen, ist eine 100%- Tochter der elko Gruppe (Kerngeschäft Veranstaltungsdienst-leistungen) und hat im Januar 2006 die Geschäfte aufgenommen. Schmidt-Prestin bewertete den Start als gelungen.

Gerhard Schneider, Martin Moll, Jochen Coldewey (v.l).
Gerhard Schneider, Martin Moll, Jochen Coldewey (v.l).

Schneider wies auf die Vorteile von Bremen als Medienstandort mit kurzen Wegen und schönen Locations hin, und Moll erwähnte in seiner Vorstellung, dass die Bavaria Film bereits mehrfach erfolgreiche Ausgründungen von Gesellschaften mit starken Mutterhäusern oder Sendern vollzogen hat. Intendant Glässgen appellierte schließlich an das Land Bremen, die Filmförderung durch die nordmedia weiter auszubauen; große Produktionen seien ohne eine vernünftige Förderung kaum realisierbar.

Jochen Coldewey
Jochen Coldewey

Zum Abschluss des Talks gab Jochen Coldewey den Startschuss für einen neuen Wettbewerb, den die nordmedia Fonds GmbH mit Unterstützung von Radio Bremen, der Bremedia Produktion GmbH, der Bremer Bühnenhaus GmbH und der Freien Hansestadt Bremen sowie in Kooperation mit der Bremen Marketing GmbH und der BIS Bremerhaven mbH ausschreibt. Hier werden Filmstoffe zum Thema ?Bremen: Your location!? gesucht und prämiert. Näheres hierzu finden Sie hier: Filmstoffe gesucht!

Im Anschluss an die vielseitigen Vorträge gab es für die Teilnehmer wie immer die Möglichkeit eines Get-togethers auf dem Theaterschiff. Das Bremer Bühnenhaus trug zum Büffet noch eine imposante Torte bei. Die Gäste blieben bis spät in den Abend am Oberdeck zusammen, um sich über aktuelle Projekte, Entwicklungen und Neuigkeiten auszutauschen und den lauen Sommerabend vor der Kulisse eines imposanten Vollmondes ausklingen zu lassen.