Mehr als 17.000 Besucher beim 24. Internationalen Filmfest Oldenburg

Vor der Weltpremiere des Films FAMILIYE
Vor der Weltpremiere des Films FAMILIYE

Nach fünf ereignisreichen Festivaltagen mit 12 Weltpremieren, 7 internationalen Premieren, 2 Europaprämieren und 17 Deutschlandpremieren aus 55 Filmen, endete das 24. Internationale Filmfest Oldenburg. Mit mehr als 17.000 Besuchern konnte erneut eine hohe Auslastung mit vielen ausverkauften Vorstellungen erzielt werden. Die regionale Verankerung des Festivals ist bei Publikum und Medien gleichermaßen hoch. Neben der umfassenden Berichterstattung durch die Nordwest Zeitung war das Presseecho einhellig. So titelt der Bremer beispielweise: "In der Independent-Filmszene hat sich das Filmfest Oldenburg längst als standfeste Größe etabliert - bis in die USA genießt es ein hohes Ansehen." "„Hier wird junges unabhängiges Kino statt Mainstream und Kommerz gezeigt“, so lobte auch die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur Gabriele Heinen-Kljaji?, die bei der Eröffnungsveranstaltung die Grußworte für das Land Niedersachsen überbrachte, das Internationale Filmfest Oldenburg.

Moritz Bleibtreu und Festivaldirektor Torsten Neumann enthüllen den elften Stern auf dem OLB "Walk of Fame"
Moritz Bleibtreu und Festivaldirektor Torsten Neumann enthüllen den elften Stern auf dem OLB "Walk of Fame"

Insgesamt zählte das Festival über 400 Gäste, Teilnehmer und Medienvertreter. Dies spiegelt sich auch in der internationalen Presse wieder. Das Filmfest Oldenburg „hat seinen Fokus auf die Entdeckung gelegt. Das Line Up ist mit Bedacht ausgewählt und nicht auf Kommerz ausgelegt.“, so der Hollywood Reporter.

Am Donnerstag des Festivals enthüllte das Internationale Filmfest Oldenburg seinen elften Stern auf dem OLB "Walk of Fame". Zum dritten Mal in der Geschichte des OLB "Walk of Fames" ging der Stern an einen deutschen Schauspieler. Berühmt wurde Moritz Bleibtreu an der Seite von Till Schweiger in KNOCKIN' ON HEAVEN'S DOOR und baute seinen Erfolg in LAMMBOCK weiter aus. Aus den deutschen Kinos nicht mehr wegzudenken, spielte er in der Komödie SOUL KITCHEN, die in Venedig mit dem Spezialpreis ausgezeichnet wurde. Nach 35 Jahren Film- und Fernseherfolg gehört er zu den wichtigsten Schauspielern im deutschsprachigen Raum. Dieses Jahr gastiert er mit dem Film FAMILIYE in Oldenburg, den er als Produzent unterstützte. Nachdem der Oldenburger "Walk of Fame" im Jahre 2007 gemeinsam mit der OLB, dem langjährigen Hauptsponsor des Filmfests, ins Leben gerufen wurde, wurde Moritz Bleibtreu nun der elfte Stern gewidmet. Neben Nicholas Cage, Joanna Cassidy, Deborah Kara Unger und Veronica Ferres steht er in einer Reihe mit denkwürdigen Gästen des Festivals.

Auch die Screenings in der Justizvollzugsanstalt Oldenburg gingen in diesem Jahr in die nächste Runde. Bereits zum 12. Mal konnten sich in der JVA Häftlinge und externe Besucher des Festivals gemeinsam Filme anschauen. Dahinter steht der Gedanke, nicht nur Gefängnisinsassen im Zuge der Resozialisierung ein kulturelles Angebot zu bieten, sondern auch den Besuchern des Festivals Einblicke in die Gefängniswelt zu gewähren. Eröffnet wurde die feste Spielstätte durch die niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz, die die Kooperation anerkennend lobte. „Das Filmfest baut Brücken zwischen den Inhaftierten und der Welt außerhalb der Anstaltsmauern.“, so Niewisch-Lennartz.

Schauspielerin Maria Furtwängler und Torsten Neumann bei der Weltpremiere des Tatorts DER FALL HOLDT
Schauspielerin Maria Furtwängler und Torsten Neumann bei der Weltpremiere des Tatorts DER FALL HOLDT

Mit Edward R. Pressmann und Lou Diamond Phillips konnte das Internationale Filmfest Oldenburg in diesem Jahr mit besonders hochkarätigen Ehrengästen aufwarten. Diese wurden am Freitag bei der Filmfest Gala im Oldenburgischen Staatstheater mit den "Honorary Awards" geehrt. Darüberhinaus besuchten Sedat Kirtan, Kubilay Sarikaya, Camille Thoman, Maria Furtwängler, Tim Haars, Julius Ramsay, Silvio Soldini, Deborah Kara Unger u.v.m. das Festival. Bereits zum zweiten Mal bot die "Matchbox Co-Production Lounge" die Möglichkeit für nationale und internationale Filmemacher, sich in entspannter Atmosphäre für zukünftige Projekte zu vernetzen. An dem Co-Production Meeting fanden sich insgesamt ca. 50 Teilnehmer zusammen. Die Krönung des Meetings war ein Gespräch zwischen Edward R. Pressman und Hollywood-Reporter-Journalist Scott Roxbourough über die herausragende Karriere des Produzenten.

"German Independence Award"
"German Independence Award"

Die "Closing Night Gala" im Oldenburgischen Staatstheater war einer der Höhepunkte des Festivals. In diesem Jahr ging der "German Independence Award" an Kubilay Sarikaya und Sedat Kirtan für den Film FAMILIYE, der von den Festivalbesuchern als bester Film der Independent-Reihe des Festivals gewählt wurde. Das Spielfilmdebüt um die drei ungleichen Brüder, die zwischen Gewalt, Kriminalität, Liebe und Hoffnung leben, haben die Regisseure ihrem Kiez und den Menschen darin ein ebenso liebevolles, wie vibrierendes Denkmal gesetzt und damit auch das Herz der Zuschauer getroffen. Der "Seymour Cassel Award" für die beste schauspielerische Leistung wurde an Lindsay Burdge (THIRST STREET) und Gregory Kasyan (QUEST) verliehen, die die Jury des Festivals durch ihre außergewöhnlichen darstellerischen Leistungen überzeugten. Das "Advisory Board" vergab des Weiteren eine Special Mention an das Ensemble von BLIND & HÄSSLICH. Den Preis für den besten Kurzfilm nahmen Thierry Besseling und Loic Tanson für SUR LE FIL entgegen. Auch in dieser Kategorie überzeugte ein weiterer Kurzfilm, der die Jury dazu veranlasste, ganz spontan einen weiteren Award zu vergeben. Daher ging auch in dieser Kategorie eine Special Mention an das Ensemble von VAND.

Fotos: © Filmfest Oldenburg

Weitere Informationen: www.filmfest-oldenburg.de