Kurzfilmregisseure werden in Hannover begrüßt: cast&cut Welcome 2016

Anja Großwig, Thomas Schäffer, Anja Römisch (Stiftung Kulturregion), Nadine Otto (Gundlach) und Kai Gero Lenke (Foto: Hans-J. Schaper)
Anja Großwig, Thomas Schäffer, Anja Römisch (Stiftung Kulturregion), Nadine Otto (Gundlach) und Kai Gero Lenke (Foto: Hans-J. Schaper)

Bei einem „Kennenlernen am Kamin“ wurden die beiden cast&cut-Stipendiaten des Jahres 2016 am 28. Januar 2016 in der Villa Minimo willkommen geheißen und hatten die Möglichkeit sich und ihre Arbeit in gemütlicher, kleiner Runde vorzustellen. Die Stiftung Kulturregion Hannover und die nordmedia haben ihr Kurzfilmstipendium cast&cut 2016 an Kai Gero Lenke und Anja Großwig vergeben. Für jeweils ein halbes Jahr sind die beiden Filmemacher in Hannover zu Gast und drehen einen Kurzfilm in der Region. Ein monatlicher Geldbetrag, ein Produktionskostenzuschuss in Höhe von 15.000,- Euro und Sponsorenleistungen gestalten das halbjährige cast&cut-Stipendium attraktiv. Das Wohnungsunternehmen Gundlach stellt ein möbliertes Appartement in der Villa Minimo zur Verfügung. Unterstützung erhalten die Stipendiaten u.a. durch die Firma Filmblick Hannover.

Kai Gero Lenke (Foto: Pernille Hellevic)
Kai Gero Lenke (Foto: Pernille Hellevic)

Kai Gero Lenke, geboren 1983 in Bremen, arbeitete bereits während seiner Schulzeit als Regieassistent am Bremer Theater, später als Dramaturg, u.a. für die Sophiensaele Berlin. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel sowie Regie und Drehbuch an der Columbia University in New York. Seither drehte Kai Gero Lenke Kurzfilme u.a. im Libanon, Australien, den USA und Deutschland und erhielt Stipendien der Hollywood Foreign Press und des DAAD. Seine Kurzfilme wurden auf zahlreichen Festivals aufgeführt. Mit einem Partner leitet er eine Produktionsfirma in Berlin. Von Januar bis Juni 2016 wird er in der Stipendiatenstätte Villa Minimo in Hannover-List leben und an einem Kurzspielfilm arbeiten, in dem zwei Brüder in einen moralischen Konflikt geraten.

Anja Großwig (Foto: Hanna Schulze)
Anja Großwig (Foto: Hanna Schulze)

In der zweiten Jahreshälfte wird Anja Großwig aus Leipzig zu Gast in Hannover sein. Sie wurde 1979 ebendort geboren und durchlief eine Ausbildung als Tischlerin, bevor sie Kunst an der Universität Greifswald und Animation an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam studierte. Gerade hat Anja Großwig im Rahmen des Studiums ihren Abschlussfilm „Mazier“ gedreht. Während ihrer Stipendienzeit von Juli bis Dezember 2016 möchte sie in Hannover an einem Animationsfilm arbeiten, in dem auch ihr handwerklicher Hintergrund zum Tragen kommt. Der entstehende Film soll von einem älteren Paar handeln, das seine Konflikte stumm und mit den Waffen des Alltags ausficht.

Das in Deutschland einzigartige Kurzfilm-Stipendium wird seit 2003 erfolgreich durchgeführt. Bislang waren 27 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus ganz Deutschland in Hannover und haben in der Region ihren cast&cut-Kurzfilm gedreht. Neben Kurzspielfilmen entstanden hier auch Dokumentationen und experimentelle Kurzfilme. Viele cast&cut-Filme wurden auf internationalen Festivals (u.a. Cannes, Clermont-Ferrand, Oberhausen) gezeigt und erhielten namhafte Preise (u.a. den Preis der deutschen Filmkritik und den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold).