Preis für crossmediale Programminnovationen 2016: Die Nominierungen stehen fest

Die Jury für den Preis für crossmediale Programminnovationen 2016 hat auch dieses Jahr jeweils drei Projekte in den Kategorien TV und Hörfunk nominiert. Im Bereich TV dürfen sich die innovativen Produktionen „Do Not Track“ (BR/ARTE), „Protokoll einer Flucht“ (NDR) und „Supernerds - ein Überwachungsabend“ (WDR) über eine Nominierung freuen. In der Kategorie Hörfunk setzt die Expertenjury die Formate „1LIVE Mission Remmidemmi“ (WDR), „Auschwitz Stolpersteine“ (N-JOY) und „Blowback“ (Deutschlandradio Kultur) auf die Liste der Nominierungen. Der Preis wird zum vierten Mal von Radio Bremen und der Bremischen Landesmedienanstalt (bre(ma ausgelobt und bei der Preisverleihung am 3. März 2016 in Bremen verliehen, die von nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH durchgeführt wird.

Die nominierten TV-Formate haben mit einer sehr personalisierten Crossmedia-Strategie überzeugt: In dem transmedialen Event „Supernerds - ein Überwachungsabend“ vom WDR wurden Zuschauerhandys live gehakt, um den RezipientInnen das Gefühl der Überwachung zu vermitteln. Neben dem verwobenen Theaterstück und Live-Fernsehbeitrag wurden zeitgleich auch Web-, Social Media- sowie der Rundfunk-Channel bespielt. Die NDR-Produktion „Protokoll einer Flucht“ überzeugte durch die Vielseitigkeit des Storytellings via WhatsApp, TV-Reportage und Multimedia-Dokumentation im Internet: Auf allen Kanälen konnte die monatelange Reise des syrischen Flüchtlings Rami - in unterschiedlichen Formaten plattformgerecht erzählt - nachvollzogen werden. Die interaktive Web-Doku-Reihe „Do Not Track“ thematisiert auf erschreckend nahbare Weise das Internet-Tracking und das daraus resultierende Geschäft mit persönlichen Daten der UserInnen. Durch die Anpassung an die MediennutzerInnen sowie die Verzahnung verschiedener Ausspielwege konnte das Format vom BR in Kooperation mit ARTE beachtliche Erfolge verbuchen.

Die nominierten Hörfunkformate bilden die Innovationsmöglichkeiten der Programmlandschaft ab: Das Hörspiel und mobile Game „Blowback“ von Deutschlandradio Kultur lässt HörerInnen via App eine akustische Reise durch eine in Echtzeit errechnete 3D-Audiowelt mit ihren Smartphones unternehmen. Die Science-Fiction-Geschichte über forcierte Trinkwasser-knappheit führt durch verschiedene Zimmer eines Unterwasserhotels auf der Suche nach Antworten auf eine vermeintliche Verschwörung. „1LIVE Mission Remmidemmi“ vom WDR wurde als multimediale Party-Show im Wohnzimmer von 1LIVE-HörerInnen produziert. Comedian Luke Mockridge moderierte das Event, bei dem Radio für die GewinnerInnen in den eigenen vier Wänden erlebbar gemacht und das Format durch Videos auf der Website und einem Youtube-Channel weitergeführt wurde. Mit der „Auschwitz Stolpersteine“-Reihe ist N-JOY ein experimenteller Umgang mit dem Holocaust-Thema für eine junge Zielgruppe gelungen: In Zusammen-arbeit mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg verknüpfte das crossmediale Format Zeitzeugenberichten von Auschwitz-Überlebenden mit künstlerisch-animierter Videountermalung der Studierenden. Unangekündigte Radiomomente ließen HörerInnen via Social Media emotionale Resonanz zeigen.

Informationen zum Preis für crossmediale Programminnovationen:
Die zielgerichtete Verzahnung von medialem Content und verschiedenen Ausspielwegen schafft neue Formate. Sie lässt Innovation dort entstehen, wo alte Sehgewohnheiten gebrochen und neue Mischformen ausprobiert werden. Diese inhaltliche, kreative und redaktionelle Verknüpfung unterschiedlicher Channels trägt maßgeblich zur Erneuerung der Medienland-schaft in Deutschland bei. Daher loben Radio Bremen und die Bremische Landesmedienanstalt (bre(ma auch in diesem Jahr den „Preis für crossmediale Programminnovationen“ aus.

Die Jury besteht aus:
•    Bertram Gugel, Blogger und Video-Experte
•    Dr. Michael Heiks, Geschäftsführer der TV Plus GmbH
•    Cornelia Holsten, Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt (bre(ma
•    Prof. Egbert van Wyngaarden, Professor für Film und Fernsehen an der MHMK München

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