cast&cut-Stipendium der nordmedia und Stiftung Kulturregion Hannover geht an Henrietta Langholz und Kenji Quellet

Die Stiftung Kulturregion Hannover und die nordmedia - Film- und Medi-engesellschaft Niedersachsen/Bremen vergeben ihr Kurzfilmstipendium cast&cut 2018 an Henrietta Langholz und Kenji Ouellet. Für jeweils ein halbes Jahr sind die beiden Filmemacher in Hannover zu Gast und drehen einen Kurzfilm in der Region.

Henrietta Langholz, geboren 1981 in Dissen am Teutoburger Wald, besuchte erst die Fachoberschule für Gestaltung in Bremen, bevor sie Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg studierte und 2015 mit dem Diplom bei Angela Schanelec und Wim Wenders abschloss. Ihr Abschlussfilm „Neue Heimat“ (2015) handelt über die Spannungen in einer dys-funktionalen Familie. Von Januar bis Juni 2018 wird Henrietta Langholz in der Stipendienstätte Villa Minimo in Hannover-List leben und hier den Dreh ihres Kurzspielfilmprojekts vorbereiten. „Geburtstag“ (AT) thematisiert die Nöte eines getrennt lebenden Paares, das eine gemeinsame Tochter erzieht. Der Kurzfilm wird sowohl für die zweidimensionale Kinoleinwand als auch für den virtuellen Raum in 360° konzipiert und erhält dadurch eine überraschende Komplexität.

Kenji Ouellet, geboren 1979 in Quebec/Kanada, hat eine Ausbildung als klassischer Pianist an der Université Laval in Quebec und der City University of New York durchlaufen. Er schloss ein Studium der Digitalen Kunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien sowie der Experimentellen Mediengestaltung an der Universität der Künste Berlin an. Mit seinen Videoarbeiten und experimentellen Filmen war er erfolgreich auf internationalen Ausstellungen und Festivals unterwegs und erhielt zahlreiche Preise. Sein Film „In Dog Years I‘m Dead“ (2017) wurde mit dem Bremer Videokunst Förderpreis ausgezeichnet. Kenji Ouellet wird in der zweiten Jahreshälfte in Hannover zu Gast sein. Während seiner Stipendienzeit von Juli bis Dezember 2018 in Hannover möchte er an dem Experimentalfilm „Clark of Green Gables“ (AT) arbeiten. Dieser befasst sich mit nonlinearer Zeitdar-stellung und mit überraschenden Wendungen.

Ein monatlicher Geldbetrag, ein Projektkostenzuschuss in Höhe von 15.000,- Euro und Sponsorenleistungen gestalten das halbjährige cast&cut-Stipendium attraktiv. Das Wohnungsunternehmen Gundlach stellt dafür ein möbliertes Appartement in der Villa Minimo in Hannover-List zur Verfügung. Das in Deutschland einzigartige Kurzfilmstipendium wird seit 2003 erfolgreich durchgeführt. Bislang waren 31 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus ganz Deutschland in Hannover zu Gast und haben in der Region ihren cast&cut-Kurzfilm gedreht. Viele cast&cut-Filme wurden auf internationalen Festivals (u.a. Cannes, Clermont-Ferrand, Oberhausen) und auch im Fernsehen gezeigt, einige erhielten namhafte Preise u.a. auch den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold.